Wenn Hühner Federn picken, bezeichnet man das als Federfressen. Früher ging man davon aus, dass diese Hühner ein psychisches Problem hätten. Doch heute weiß man, dass federpickende Hühner sich oft einfach nur nicht wohl fühlen.
Was uns das Federpicken zu sagen hat, warum die Hühner dies tun und wie Du das verhindern kannst, erfährst Du hier.
Was ist das Federpicken?
Beim Federfressen zupfen die Hühner Federn heraus. Allerdings nicht bei sich selbst, sondern bei den anderen Hühnern im Stall. Wer denkt, dass das jetzt aber gemein ist, es geht noch schlimmer: Beim Kannibalismus, der ebenfalls unter Hühnern vorkommen kann, hat es das liebe Federvieh auf die Haut der anderen Artgenossen abgesehen.
So können die Folgen von Federfressen durchaus schwere Verletzungen mit starken Schmerzen sein. Hat sich das arme Huhn dabei eine Blutvergiftung zugezogen, kann es sogar sterben.
Warum kommt es überhaupt zum Federfressen und Federn-picken?
Laut Experten gibt es für das Federfressen drei Gründe und Ursachen:
- Das Huhn hat ein psychisches Problem. Möglicherweise wurde es selbst von den anderen Hühnern verletzt und hat sich dieses Tun von diesen abgeschaut.
- Das Huhn fühlt sich nicht wohl. Das kann der Fall sein, wenn es von anderen Hühnern attackiert wird oder krank ist. Auch mangelnde Hygiene, nicht artgerechte Haltungsbedingungen oder falsches Futter kann zu Unwohlsein führen.
- Das Huhn hat während der Wachstumsperiode nicht genug Futter bekommen und versucht diesen Mangel durch Federpicken auszugleichen.
So kannst Du das Federpicken verhindern
Nachstehend gebe ich Dir sechs Tipps, mit denen Du das Federpicken in Deinem Hühnerstall verhindern kannst:
Bitte keinen Stress!
Sorge dafür, dass Deine Hühner möglichst in Ruhe leben können. Das heißt, schütze den Hühnerauslauf vor Fressfeinden und richte ihnen einen gemütlichen Stall ein, der sie vor Wind und Wetter schützt. Übrigens: Lautes Hundegebell und direkten Kinderlärm mögen die meisten Hühner eher nicht. Entspannte Hühner neigen nicht zum Federpicken.
Sauberkeit im Stall und Auslauf!
Hühner haben es gerne sauber und fühlen sich in frischem Einstreu im Stall am wohlsten. Hierfür braucht es nicht viel an Arbeit. Sammle am besten jeden Morgen den Kot von den Kotbrettern und aus den Legenestern und reinige grob die Sitzstangen von Kotresten. Je nachdem wieviel Mühe Du Dir jeden Tag mit dem Sauberhalten des Stalles gibst, musst Du nur ein Mal wöchentlich oder sogar nur ein Mal im Monat den Stall gründlich reinigen und das Einstreu komplett wechseln. Auch im Auslauf solltest Du so gut es geht, jeden Tag den Kot einsammeln.
Milben & Co.
Halte regelmäßig Ausschau nach Milben und desinfiziere den Stall bei Bedarf. Du kannst auch bereits zur Vorbeugung gegen einen Befall mit Milben regelmäßig den Stall desinfizieren. Milben können Hühnern sehr zusetzen, wodurch ihr Wohlbefinden empfindlich gestört wird. Dies kann sich in Federpicken äußern.
Auf die optimalen Haltungsbedingungen kommt es an
Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind gute Haltungsbedingungen in Form von ausreichend Platz. Dies gilt sowohl für den Stall als auch für den Auslauf. Wenn Hühner zu beengt leben müssen, kann dies das Federpicken begünstigen.
Verfüttere nur hochwertiges Hühnerfutter!
Gerade für die Hennen ist es von großer Wichtigkeit, dass Du ihnen nur hochwertiges Futter gibst. Denn nur so stellst Du sicher, dass Deine Tiere ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Und das wiederum wirkt sich positiv auf die Legeleistung aus. Habe auch immer ein Auge darauf, dass wirklich jedes Huhn ausreichend Futter bekommt. Übrigens: Ein Nährstoffmangel kann die Psyche eines Huhnes negativ beeinflussen!
Wer pickt, fliegt raus!
Wenn ein Huhn permanent seine Artgenossen pickt, ist es manchmal sinnvoll, es von den anderen zu separieren. Ich gebe zu, dass dies keine optimale Lösung ist, jedoch kann es helfen, mögliche Krankheiten dieses pickenden Huhnes zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Später kann es dann möglicherweise wieder zu den anderen Hühnern gelassen werden, ohne dass es zu weiteren Pickattacken kommt.
Empfehlungen
Hier habe ich noch ein paar Produktempfehlungen für Dich, die Dir beim Kampf gegen das Federfressen helfen können:
Ein gutes Desinfektionsmittel solltest Du als Hühnerhalter immer im Haus bzw. Stall haben. Ich persönlich habe mich für dieses Mittel entschieden, weil es nicht so stinkt und sehr ergiebig ist:
- EAN:4035829000128
Beim Hühnerfutter geht Qualität auf jeden Fall vor Quantität. Denn sind Deine Hühner mit allen notwendigen Nährstoffen ausreichend versorgt, hüpfen sie fröhlich durch Deinen Garten. Ich empfehle Dir diese Produkte, weil meine Hühner dieses Futter über alles lieben und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt:
Willst Du wissen, welche Krankheiten sonst noch unter Hühnern verbreitet sind? Dann schau dir jetzt meine Übersicht der häufigsten Hühnerkrankheiten an.
Hallo, ich habe das Federproblem bei Gänsen. Gösselkauf, 10 Stück von Ende April. Nur eine perfekt zugefederte tyrannisiert den Rest abends im Stall bis aufs Blut. Gutes Futter, Grasweide ohne Ende, eigener Teich. Jetzt Schlaf in Einzelhaft, ist aber keine Lösung da nur sehen ohne draußen mitzulaufen geht nicht.
Also was mache ich nun?