Die Newcastle-Pflichtimpfung
Alle Hühnerhalter in Deutschland unterliegen der Geflügelpestverordnung und gesetzlichen Impfpflicht, ihre Hühner gegen die Newcastle Disease (ND) immunisieren zu lassen. Das betrifft Hobby-Hühnerhalter genauso wie gewerbliche.
Newcastle Disease: Die atypische Geflügelpest
Da die Newcastle Disease-Krankheit hochansteckend (aber nur für Tiere) ist, sollte die Newcastle-Impfung für jeden Hühnerhalter selbstverständlich sein. Denn bei Ausbruch dieser Hühnerkrankheit ist schnell mal Dein gesamter Hühnerbestand in Gefahr. Die Sterblichkeitsrate ist hoch und kann Deine Tiere innerhalb weniger Tage dahinraffen.
Übrigens: Die Newcastle Disease ist nicht gefährlich für den Menschen!
Das Heimtückische an dem Newcastle-Virus ist jedoch, dass er sich nicht nur über den direkten Kontakt mit infizierten Hühnern, deren Exkremente und Körperflüssigkeiten, sondern auch indirekt über die Luft verbreitet. Selbst über Frisch- und Gefrierfleisch sowie Eierprodukte kann sich der Virus sogar noch bis zu mehreren Jahren verbreiten. Auch wir Menschen können den Virus über unsere Kleidung und Schuhe weitertragen.
Beim Nachweis der Newcastle-Krankheit wird das Veterinäramt unverzüglich den betroffenen Hof oder Garten nicht nur absperren, sondern sogleich ein weiträumiges Sperrgebiet errichten. Aus den vorstehenden Gründen kannst Du vielleicht nachvollziehen, warum diese Impfung per Gesetz vorgeschrieben ist.
Wann müssen die Hühner geimpft werden?
Die Immunisierung Deiner Tiere erfolgt dabei zunächst über die Grundimpfung und ihre anschließende vierteljährliche Auffrischungsimpfung. Die Grundimmunisierung beginnt bei Küken bereits im Alter von 14 Tagen und wird in der 7. sowie in der 21. Woche wiederholt. Danach ist die Grundimmunisierung abgeschlossen und es müssen nur noch Auffrischungsimpfungen im Abstand von drei Monaten vorgenommen werden. Dieser Turnus sollte aber möglichst eingehalten werden, um einen 100 %igen Impfschutz zu gewährleisten.
Woher bekomme ich den Impfstoff?
Den entsprechenden Impfstoff bekommst Du natürlich bei Deinem Tierarzt. Dies ist aber nicht empfehlenswert, da er hier viel zu teuer ist. Das kommt daher, dass der Tierarzt den Impfstoff nur in sehr großen Mengen (für 1000 Hühner) kaufen kann und der Impfstoff nicht lange lagerbar ist. Deshalb müsstest Du für eine Impfung eine große Menge Impfstoff abnehmen und auch bezahlen, die Du aber nur zu einem sehr geringen Anteil verwenden kannst.
Die deutlich bessere Alternative liegt im Geflügelzüchterverein in Deiner Umgebung. Hier gibt es spezielle Impftage, an denen jedes Vereinsmitglied entweder umsonst oder für einen geringen Unkostenbeitrag (ca. 2 Euro) eine kleine Dosis Impfstoff abholen kann. Manche Geflügelzüchtervereine bieten diesen Service auch für Nichtmitglieder an. Ich würde Dir aber dennoch empfehlen, einem Geflügelzüchterverein beizutreten, weil Du hier auf Gleichgesinnte triffst, die Dir den ein oder anderen Tipp geben können.
Praxistipps für die Impfungen
Wie ich Dir im Beitrag über die Zwerghuhnhaltung schon geschildert habe, erfolgen die Newcastle-Impfungen über das Trinkwasser. Damit ein ausreichender Impfschutz erreicht werden kann, ist es gut, wenn Du die folgenden Punkte beachtest:
- Die Hühner müssen zum Zeitpunkt der Impfung gesund sein. Schwache oder kranke Tiere sollten niemals geimpft werden.
- Der Impfstoff ist bis zu seiner Verwertung kühl und dunkel zu verwahren.
- Der Impfstoff sollte nur in frischem Trinkwasser verabreicht werden.
- Damit der Impfstoff möglichst nach spätestens zwei Stunden von Deinen Hühnern aufgebraucht ist, sollte ihnen vorher für einige Stunden das Trinkwasser entzogen werden.