Italiener Hühner

Das Italiener Huhn ist eine mittelgroße Hühnerrasse, die vor allem für ihre hohe Legeleistung und die große Vielfalt an Farbvarianten bekannt ist. Es handelt sich hierbei um eine frohwüchsige, frühreife und aktive Rasse, die dennoch sehr zutraulich ist und sich gut für die Haltung im Garten oder auf dem Hof eignet.

Fakten zum Italiener Huhn
  • Lebenserwartung: 6-8 Jahre
  • Geeignet für Anfänger: Ja
  • Eigenschaften: Aktiv, verspielt
  • Farbschläge: Silber, Gelb, Schwarz
  • Gewicht Hahn: 2.5-3 kg
  • Gewicht Henne: 2-2.5 kg
  • Legeleistung pro Jahr: 180-200 Eier
  • Eifarbe: Weiß
  • Eigröße: Mittel
  • Eiergewicht: Ca. 55g

Italiener Hühner in aller Kürze

Ursprünglich aus Italien stammend, wurden die Tiere im 19. Jahrhundert nach Amerika gebracht und von dort aus als Livorno-Huhn bzw. Amerikanische Leghorn in Europa bekannt. Diese Hühner sind mittlerweile in vielen verschiedenen Farbschlägen erhältlich und gelten als eine der gefährdeten Rassen. Daher ist der Erhalt dieser Hühnerrasse auch für Züchter und Tierhalter von besonderem Interesse.

In diesem Artikel erfährst Du sowohl interessante Informationen über die Haltung und Pflege des Italiener Huhns als auch über ihre Besonderheiten in Bezug auf Legeleistung und Farbvarianten. Dabei werde ich auch auf den Unterschied zwischen Italiener und Amerikanische Leghorn eingehen und zeigen, warum diese prächtigen Tiere bei Hühnerliebhabern so geschätzt sind.

Aussehen

Farbschläge

Italiener Hühner sind eine vielfältige Hühnerrasse mit vielen verschiedenen Farbschlägen. Einige der häufigsten Farbschläge sind:

  • Rebhuhnhalsig
  • Silberfarbig
  • Schwarz
  • Schwarz-weißgescheckt
  • Gestreift
  • Gelb
  • Porzellanfarbig
  • Goldfarbig
  • Kennfarbig
  • Blau-rebhuhnfarbig
  • Perlgrau-orangehalsig
  • Orangehalsig
  • Rotgesattelt
  • Rot
  • Blau
  • Weiß
  • Hell

Größe und Gewicht

Die Italiener Hühnerrasse hat eine beachtliche Größe und ein moderates Gewicht. Gewöhnlich wiegt eine Henne etwa 2 – 2,5 kg, während ein Hahn 2,5 – 3 kg wiegt.

Das Gefieder der Italiener ist eng am Körper anliegend und glänzend. Der Kamm ist meistens ein Einfachkamm, jedoch können auch Rosenkamm und Stehkamm auftreten. Die Augen sind lebhaft und aufmerksam, während der Schnabel kräftig und gut geformt ist. Die Brust ist breit, gefolgt von einem leicht gewölbten Bauch. Die Flügel sind gut entwickelt und fest am Körper anliegend. Die Beine sind mittellang, stark und gerade, wobei sie in vier Zehen enden.

Diese Hühnerrasse zeichnet sich durch ihr prächtiges Aussehen und den vielen verschiedenen Farbschlägen aus. Die Variationen in Farben und Mustern machen sie zu einem interessanten Huhn für Züchter und Hobbyhalter. Dennoch ist das Italiener Huhn nicht nur schön anzusehen, sondern auch für seine hohe Legeleistung bekannt.

Wesen und Charakter

Italiener Hühner sind bekannt für ihr lebhaftes und temperamentvolles Wesen. Sie sind sowohl aktiv als auch neugierig und zeigen sich dabei oftmals als sehr soziale Tiere. Trotz ihrer Lebendigkeit und Unternehmungslust kann man in der Regel gut mit ihnen  zurechtkommen, weil sie leicht zu handhaben sind.

Der Rumpf dieser Hühnerrasse ist in der Regel kompakt, gut entwickelt und von mittlerer Länge. Der Bauch ist ebenfalls gut ausgeprägt und zeigt eine kräftige Bemuskelung. Die Italiener sind stolze Tiere mit einer auffällig aufrechten Haltung, die einen veredelten Landhuhntyp repräsentiert.

Da diese Hühnerrasse für ihre hohe Legeleistung bekannt ist, kann es vorkommen, dass die Hennen besonders produktiv sind und dementsprechend auch keinen ausgeprägten Bruttrieb entwickeln.

Eine Zusammenfassung der Eigenschaften von Italiener Hühnern:

  • Lebhaftes und temperamentvolles Wesen.
  • Sozial und fürsorglich in der Gruppe.
  • Kompakter und kräftiger Rumpf.
  • Auffällig aufrechte Haltung.
  • Hohe Legeleistung.

Du solltest darauf achten, genügend Platz für die Italiener Hühner zu gewährleisten, damit sie ihre lebhafte Natur ausleben können. Ideal sind ein großer Freilaufbereich und ein geräumiger Stall, in dem sie problemlos ihre Nester bauen können.

Wenn Du Italiener Hühner hältst, wirst Du schnell bemerken, wie interessant und unterhaltsam diese Rasse sein kann. Ihre hohe Aktivität und neugierige Natur sorgen für viel Freude und Abwechslung in Deinem Hühnerhof.

Haltung und Pflege

Stalleinrichtung

Italiener Hühner haben einen schlanken Körperbau und benötigen ausreichend Platz im Hühnerstall. Sorge dafür, dass der Stall gut belüftet ist und genügend Licht erhält. Eine gute Faustregel für den Platzbedarf ist etwa 1 Quadratmeter pro Huhn. In der Nacht benötigen die Hühner ausreichend Sitzstangen zum Schlafen, jede sollte 35-40 cm Platz pro Huhn bieten.

Fütterung

Italiener Hühner sind lebhaft und benötigen ausreichend Nährstoffe, um ihre Legeleistung aufrechtzuerhalten. Biete ihnen eine ausgewogene Ernährung, indem du qualitativ hochwertiges Hühnerfutter oder spezielles Legemehl anbietest. Ergänze ihre Ernährung mit frischem Wasser, Obst, Gemüse und Grünfutter. Du kannst auch Muschelgrit bereitstellen, um die Schalenbildung bei den Eiern zu unterstützen.

Gesundheit

Da Italiener-Hühner als robuste Rasse gelten, haben sie tendenziell weniger gesundheitliche Probleme als andere Hühnerrassen. Achte dennoch darauf, dass Du den Hühnerstall regelmäßig reinigst und die Hühner bei ungewöhnlichem Verhalten oder Zeichen von Krankheit untersuchst. Biete den Hühnern genügend Freilauf, um ihre Beine und Muskulatur zu stärken und Stress abzubauen.

Mit welchen Hühnerrassen zusammen halten?

Aufgrund ihres lebhaften Temperaments vertragen sich Italiener Hühner am besten mit anderen Landhühnern, die ähnliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen aufweisen. Du kannst sie zum Beispiel mit anderen Rassen wie Sussex, Orpington oder Faverolles halten. Achte darauf, dass der Hühnerstall und der Freilauf groß genug sind, um den Bedürfnissen aller Hühner gerecht zu werden.

Legeleistung und Eier

Legeleistung

Das Italiener Huhn ist für seine hohe Legeleistung bekannt. Im ersten und zweiten Jahr legt eine Henne etwa 200 Eier pro Jahr. Die Legeleistung nimmt ab dem dritten Jahr nicht rapide ab, sondern nur allmählich. Das macht sie unter Hühnerhaltern besonders beliebt.

Gewicht und Eierfarbe

Italiener Hühner haben ein Gewicht von etwa 2 – 2,5 kg für Hennen und 2,5 – 3 kg für Hähne. Die Eier haben eine typische weißliche Farbe. Die Größe der Eier beträgt ungefähr 55 Gramm für die Standardvariante dieser Hühnerrasse.

Legesaison

Italiener Hühner haben eine bemerkenswerte Legeleistung, auch im Winter. Das bedeutet, dass sie in den kühleren Monaten weiterhin fleißig Eier legen. Das unterscheidet sie von anderen Hühnerrassen, die möglicherweise weniger Eier in den Wintermonaten legen.

Du solltest beachten, dass die Italiener Hennen aufgrund ihrer Zucht hauptsächlich auf das Eierlegen konzentriert sind. Sie sind nur im Ausnahmefall brutbereit. Trotzdem punkten sie bei Hühnerhaltern mit ihrer hohen Legeleistung und Robustheit, weshalb sie gern in der Hühnerhaltung eingesetzt werden.

Brutverhalten und Küken

Brutlust der Henne

Bei der Italiener Hühnerrasse entwickeln die Hennen selten bis nie Brutlust. Daher erfolgt die Zucht meistens mittels Brutgerät oder rassefremden Hühnern, denen die Eier untergeschoben werden. Das bedeutet, dass diese Rasse nicht ideal für eine Naturbrut ist.

Glucke und Küken

Falls Du eine Glucke für die Aufzucht der Italiener Küken nutzen möchtest, ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Henne ruhig und gelassen ist. Unruhige und nervöse Hennen machen die Kükenaufzucht schwieriger, weil sie die Küken oft unnötig vor Gefahren warnen, was zu Unruhe in der kleinen Familie führt. Die Italiener Küken sind jedoch relativ robust und befiedern sich schnell, daher kommen sie auch ohne Mama gut zurecht, wenn sie im Brutkasten schlüpfen.

Wachstum der Küken

Die Italiener Küken wachsen zügig und sind erkennbar an ihrem schnellen Befiederungsprozess. Schon früh lassen sich bei den Küken das Geschlecht unterscheiden. Zum Beispiel besitzen die Hähne der rebhuhnhalsigen Italiener als Eintagsküken einen weißen Flaum an der Brust, während die Hennen einen andersfarbigen Flaum haben.

Die Aufzucht der Italiener Küken ist generell einfacher, wenn sie in einer ruhigen Umgebung und mit einer pflegenden Mutterhenne aufwachsen können. Achte dabei auf ausreichend Futter und Wasser sowie ein sauberes und sicheres Umfeld für die Küken und ihre Mutter.

Nach einer gewissen Zeit integrieren sich die heranwachsenden Italiener Küken gut in eine bestehende Hühnergruppe, jedoch ist ihr Charakter eher lebhaft und sie legen viel Wert auf Bewegungsfreiheit. Sorge daher für ausreichend Platz im Hühnerstall und im Auslaufbereich, um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden.

Besonderheiten

Sozialverhalten

Italiener Hühner sind bekannt für ihr lebhaftes und zutrauliches Sozialverhalten. Im Vergleich zu anderen Hühnerrassen wie Sussex sind sie nicht nur gute Futtersucher, sondern auch frühreif, sodass sie schneller Eier legen. Du kannst sie als Anfänger in Deinem Hühnerstall halten, da sie leicht zähmbar sind und sich gut mit anderen Hühnern vertragen.

Sonstiges

  • Legeleistung: Bei Italiener Hühnern besteht die Besonderheit, dass ihre Legeleistung auch im dritten Jahr nur geringfügig sinkt. Im Winter legen sie oft eine mehrwöchige Pause ein, aber ihre Legefähigkeit bleibt selbst in der kalten Jahreszeit relativ gut erhalten.
  • Farbschläge: Italiener Hühner gibt es in verschiedenen Farbschlägen, darunter rebhuhnhalsig, silberfarbig, schwarz, schwarz-weißgescheckt, gestreift, gelb, porzellanfarbig, goldfarbig, kennfarbig, blau-rebhuhnfarbig, perlgrau-orangehalsig, orangehalsig, rotgesattelt, rot, blau, weiß, hell, blau-weißgescheckt und gold-schwarzgesäumt.
  • Gefährdung: Die Beliebtheit des Italiener Huhns ist in den letzten Jahren gesunken, und im Jahr 2013 wurde die Rasse in die „Rote Liste der gefährdeten Nutztierrassen“ aufgenommen. Der Hauptgrund dafür ist die Einführung von Legehybriden, die viele Legerassen seit der Industrialisierung der Hühnerhaltung verdrängt haben.
  • Geeignet für Anfänger: Italiener Hühner sind gut für Anfänger geeignet, da sie pflegeleicht und zutraulich sind. Sie eignen sich auch hervorragend für das Zusammenleben mit anderen Hühnerrassen, wie beispielsweise Sussex.

Sozialverhalten und sonstige Eigenschaften machen das Italiener Huhn zu einer interessanten und vielseitigen Wahl für Anfänger und erfahrene Hühnerhalter gleichermaßen. Die verschiedenen Farbschläge sorgen für ein buntes Miteinander im Hühnerstall und ihre Legeleistung ist besonders in den ersten Jahren beeindruckend.

Einsatz und Verwendung

Eignung als Fleisch- und Eierlieferant

Italiener Hühner sind bekannt für ihre hohe Legeleistung und können bis zu 200 Eier pro Jahr legen. Ihre Eier haben ein durchschnittliches Gewicht von etwa 55 Gramm. Aufgrund dieser Legeleistung eignen sie sich hervorragend als Eierlieferanten.

Das Fleisch der Italiener Hühner ist ebenfalls von guter Qualität. Die Hähne erreichen ein Gewicht von etwa 3,00 kg und die Hennen etwa 2,50 kg. Du solltest jedoch beachten, dass sie eher schlanke Tiere sind und sich nicht in erster Linie als Fleischlieferant eignen.

Ausstellung

Italiener Hühner sind nicht nur für ihre Legeleistung, sondern auch für ihre attraktiven Zeichnungen bekannt. Sie sind in einer Vielzahl von Farbschlägen erhältlich, darunter Schwarz, Weiß, Rot, Blau und viele andere Varianten. Aufgrund dieser Vielfalt sind sie oft auf Geflügel-Ausstellungen als Schauhühner vertreten und können dort Auszeichnungen und Preise gewinnen.

Zucht

Die Zucht von Italiener Hühnern kann interessant und lohnend sein, vor allem, wenn Du auf der Suche nach Hühnern mit hoher Legeleistung und ansprechendem Äußeren bist. Du solltest darauf achten, genügend Platz und eine artgerechte Umgebung für die Hühner zu schaffen. Sie sind flugfähig und mögen einen großzügigen Freilauf. Bei guter Haltung können sie eine gleichbleibende Legeleistung über viele Jahre beibehalten.

Bei der Zucht ist es wichtig, auf eine gute Ausgewogenheit zwischen Legeleistung und äußerer Erscheinung zu achten. Du solltest originale Italiener Hühner von vertrauenswürdigen Züchtern beziehen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Geschichte

Ursprung und Entstehung

Das Italiener Huhn stammt, wie der Name schon sagt, aus Italien. Es wurde im 19. Jahrhundert aus verschiedenen italienischen Landhuhnschlägen erzüchtet. Die weiße Form des Italiener Huhns, auch als Livorno oder Amerikanische Leghorn bekannt, gelangte in dieser Zeit nach Amerika und von dort aus später nach Europa.

Zuchtziele

Die Hauptziele bei der Züchtung des Italiener Huhns waren:

  • Frohwüchsigkeit und Frühreife: Die Tiere sollten schnell wachsen und früh ihr Legealter erreichen.
  • Hohe Legeleistung: Italiener Hühner sollten über viele Jahre hinweg eine gleichbleibend hohe Leistung erbringen.
  • Anpassungsfähigkeit: Die Tiere sollten bei verschiedenen Haltungsbedingungen gut zurechtkommen können.

Das Italiener Huhn ist ein mittel-schweres Huhn mit einem Gewicht von etwa 2,50 kg für die Henne und 3,00 kg für den Hahn. Es hat einen schlanken Rumpf und einen mittellangen, waagerechten Schwanz.

Heutige Bedeutung

Heutzutage ist das Italiener Huhn zwar etwas seltener als früher, es hat jedoch noch immer einige wichtige Eigenschaften:

  • Hohe Legeleistung: Italiener Hühner legen pro Jahr etwa 200 Eier mit einem Eigewicht von 55 Gramm.
  • Flugfähigkeit: Italiener Hühner können gut fliegen und sind somit auch für Freilaufhaltung gut geeignet.
  • Optik: Italiener Hühner sind in verschiedenen Farbschlägen erhältlich, darunter Rebhuhnhalsig, Silberfarbig, Schwarz und Schwarz-Weißgescheckt.
  • Ohne Bruttrieb: Durch das Fehlen eines Bruttriebs benötigen Italiener Hühner keine besonderen Vorkehrungen während der Brutzeit.
  • Zwerghühner: Eine Zwergvariante des Italiener Huhns ist ebenfalls verfügbar.

Leider ist das Italiener Huhn heute eine gefährdete Hühnerrasse und auf der Roten Liste. Es ist wichtig, diese besondere Rasse zu erhalten und zu fördern, um ihre wertvollen Eigenschaften und genetische Vielfalt nicht zu verlieren.

Häufig gestellte Fragen

Was sind beliebte Hühnerrassen?

Eine der beliebtesten Hühnerrassen ist das Italiener Huhn, das wegen seiner hohen Legeleistung und Robustheit geschätzt wird. Andere Rassen wie das Rheinländer Huhn, das Marans Huhn, das Deutsche Sperber und das Sundheimer Huhn sind ebenfalls populär, aber aus unterschiedlichen Gründen.

Welche großen Hühnerrassen gibt es?

Neben dem Italiener Huhn gibt es viele andere große Hühnerrassen wie das Sundheimer Huhn, das Brahma Huhn, das Sussex Huhn oder das Orpington Huhn. Alle diese Rassen zeichnen sich durch ihr stattliches Erscheinungsbild, gute Legeleistungen und besondere Eigenschaften aus, die sie bei Hühnerhaltern und Züchtern populär machen.

 

P.S. Vielen Dank an @wachtel_und_huehner_chrissi für das schöne Titelfoto!

 

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