Bergische Schlotterkämme

Der Bergische Schlotterkamm ist eine alte und seltene deutsche Hühnerrasse, die ihren Ursprung im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen hat. Es handelt sich dabei um eine von drei Hühnerrassen aus dieser Region, neben dem Bergischen Kräher und dem deutschen Krüper. Die Schlotterkamm-Hühner sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt und gelten als robuste, anpassungsfähige Tiere.

Fakten zum Bergischen Schlotterkamm
  • Lebenserwartung: 5-8 Jahre
  • Geeignet für Anfänger: Ja
  • Eigenschaften: Aktiv, verspielt
  • Farbschläge: Weiß mit roten Schlotterkämmen
  • Gewicht Hahn: 2-2.5 kg
  • Gewicht Henne: 1.5-2 kg
  • Legeleistung pro Jahr: 180-200 Eier
  • Eifarbe: Weiß
  • Eigröße: Klein bis Mittel
  • Eiergewicht: Ca. 55g

Bergische Schlotterkämme in aller Kürze

Diese mittelgroßen Hühner haben einen langen, kastenförmigen Körper und zeichnen sich durch ihren einzigartigen Kamm aus, der von einer Seite zur anderen herabhängt. Der Name „Schlotterkamm“ bezieht sich auf diesen wackelnden Kamm. Bergische Schlotterkämme sind bekannt für ihre gute Flugfähigkeit und ihre ausgeprägte Fähigkeit zur Futtersuche.

  • Der Bergische Schlotterkamm ist eine alte, seltene Hühnerrasse aus Nordrhein-Westfalen
  • Sie besitzen einen einzigartigen, wackelnden Kamm und sind gute Flieger und Futtersucher
  • Die Rasse ist anpassungsfähig und robust, was ihre Haltung erleichtert

Aussehen

Farbschläge

Die Bergische Schlotterkämme sind in verschiedenen Farbschlägen erhältlich. Die vier anerkannten Farbschläge sind:

  • Kuckucksfarbig: Diese Farbvariante zeichnet sich durch ein schwarz-weiß gemustertes Federkleid aus.
  • Schwarz-weiß-gedobbelt: Diese Sorte zeigt ein schwarz-weißes Muster, wobei die einzelnen Federn sowohl schwarz als auch weiß sein können.
  • Schwarz-gelb-gedobbelt: Bei dieser Variante sind die Federn überwiegend schwarz mit gelben Flecken oder Streifen.
  • Schwarz: Hierbei handelt es sich um ein einfarbig schwarzes Federkleid.

Größe und Gewicht

Bergische Schlotterkämme sind mittelgroße Hühner. Die Hennen wiegen in der Regel zwischen 1,5 und 2 kg, während die Hähne ein Gewicht von 2 bis 2,5 kg erreichen können. Diese Rasse weist eine längliche und etwas rechteckige Körperform auf.

Der Kamm der Schlotterkämme ist ein besonderes Merkmal dieser Rasse. Es handelt sich um einen sogenannten „Single Comb“, der sich von einer Seite zur anderen neigt und schlackert. Diese einzigartige Kammform hat der Rasse auch ihren Namen gegeben.

Wesen und Charakter

Die Bergischen Schlotterkämme sind eine deutsche Hühnerrasse mit einer interessanten Geschichte. In diesem Abschnitt möchten wir uns mit ihrem Wesen und Charakter beschäftigen und herausfinden, was diese Hühner auszeichnet.

Zunächst fällt auf, dass Bergische Schlotterkämme sehr lebhafte und quirlige Tiere sind. Sie sind für ihre gute Flugfähigkeit bekannt, was zeigt, dass sie sehr aktiv und bewegungsfreudig sind. Diese Rasse passt gut in Gärten oder auf Höfen, wo sie genügend Platz zum Fliegen und Herumlaufen haben.

Du wirst merken, dass Bergische Schlotterkämme eher zutrauliche Hühner sind. Sie fühlen sich in der Nähe von Menschen wohl und sind oft neugierig auf ihre Umgebung. Dies macht sie zu angenehmen Begleitern und es ist einfach, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.

Etwas, das bei dieser Rasse sehr geschätzt wird, ist ihr Charakter. Sie sind stolz und selbstbewusst, was ihnen eine besondere Aura verleiht. Gleichzeitig sind sie aber auch entspannt und gelassen, sodass sie mit anderen Hühnern gut auskommen und sich leicht in einen bestehenden Hühnerhof integrieren lassen.

In Bezug auf die Kältetoleranz sind Bergische Schlotterkämme ziemlich unempfindlich. Sie sind robust und können problemlos in verschiedenen Klimazonen gehalten werden. Das macht sie zu einer idealen Wahl für Züchter, die in kälteren oder wechselhaften Klimazonen leben.

Zusammenfassend sind Bergische Schlotterkämme gesellige, lebhafte und zutrauliche Hühner mit viel Charakter. Sie sind aktiv, stolz und robust – und eine Bereicherung für jeden Hühnerhof. Wenn Du nach einer vielseitigen und interessanten Rasse suchst, die gut mit Menschen klar kommt, sind Bergische Schlotterkämme definitiv eine Überlegung wert.

Haltung und Pflege

Stalleinrichtung

Bergische Schlotterkämme sind eine robuste Hühnerrasse, die jedoch viel Auslauf benötigt. Du solltest einen geräumigen Stall mit genügend Sitzstangen und Nistkästen für die Hennen bereitstellen. Da sie gute Flugfähigkeit besitzen, sollte der Auslauf gut gesichert sein, um ein Entkommen der Hühner zu verhindern.

Fütterung

Die Fütterung der Bergischen Schlotterkämme ist relativ unkompliziert, da sie anspruchslos sind. Du kannst ihnen ein hochwertiges Hühnerfutter anbieten, das alle notwendigen Nährstoffe enthält. Zusätzlich können sie von Küchenabfällen wie Gemüse- und Obstabfällen profitieren. Stelle außerdem immer ausreichend frisches Wasser bereit.

Gesundheit

Als wetterharte und robuste Rasse sind Bergische Schlotterkämme weniger anfällig für Krankheiten. Du solltest dennoch regelmäßig ihren Gesundheitszustand überprüfen und bei Bedarf einen Tierarzt aufsuchen. Achte auf ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten, um Stress bei den Tieren zu reduzieren.

Mit welchen Hühnerrassen zusammen halten?

Bergische Schlotterkämme sind lebhafte Hühner und vertragen sich gut mit anderen Rassen. Du kannst sie problemlos mit anderen robusten und wetterharten Rassen zusammen halten, zum Beispiel Nordrhein-Westfalen oder mit verschiedenen Zwerghuhnrassen. Achte jedoch darauf, dass sie genügend Platz und Auslauf haben, um Konflikte zwischen den verschiedenen Rassen zu vermeiden.

Legeleistung und Eier

Legeleistung

Die Bergischen Schlotterkämme sind eine robuste Hühnerrasse, die eine recht gute Legeleistung besitzt. Du kannst erwarten, dass eine einzelne Henne aus dieser Rasse etwa 180-200 Eier pro Jahr legt.

Gewicht und Eierfarbe

Das Gewicht der Eier beträgt in etwa 55 Gramm pro Ei, was in der Kategorie mittelgroß einzuordnen ist. Die Eierschalenfarbe der Bergischen Schlotterkämme ist weiß. Was das Gewicht der Vögel betrifft, liegt das Gewicht der Hennen zwischen 1,5 und 2 Kilogramm, während die Hähne etwas schwerer sind und ein Gewicht von 2 bis 2,5 Kilogramm aufweisen.

Legesaison

Die Legesaison der Bergischen Schlotterkämme fällt in den Zeitraum von Frühjahr bis Herbst. Während dieser Zeit legen die Hennen ihre Eier, wobei besonders zu beachten ist, dass sie dabei eine sehr hohe Flugfähigkeit aufweisen. Daher solltest Du darauf achten, dass ihr Haltungsbereich entsprechend ausgestaltet ist, sodass sie sich gut bewegen können und sich wohlfühlen.

Brutverhalten und Küken

Brutlust der Henne

Bei den Bergischen Schlotterkämmen beträgt die Brutlust etwa 20%. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Teil der Hennen dazu neigt, auf ihren Eiern sitzen zu bleiben und sie auszubrüten. Es ist wichtig, diese Hennen zu beobachten und gegebenenfalls separate Nistplätze zur Verfügung zu stellen. Das hilft, Stress und Konflikte zwischen den Hennen, die brüten möchten, und denen, die einfach nur ihr Ei legen wollen, zu vermeiden.

Glucke und Küken

Wenn eine Henne gluckig wird, setzt sie sich auf die Eier und brütet sie aus. Die Brutdauer beträgt bei Bergischen Schlotterkämmen etwa 21 Tage. Es ist wichtig, während dieser Zeit für ausreichend Ruhe und Sicherheit zu sorgen, damit die Glucke stressfrei brüten kann. Sobald die Küken geschlüpft sind, wird die Glucke sie beschützen, wärmen und ihnen Futter und Wasser zeigen. In dieser frühen Phase solltest Du darauf achten, dass die Küken immer genug Futter und frisches Wasser zur Verfügung haben.

Wachstum der Küken

Die Küken von Bergischen Schlotterkämmen entwickeln sich recht zügig und sind in der Regel nach etwa 6 Monaten ausgewachsen. In dieser Wachstumsphase ist es wichtig, ihnen ein ausgewogenes Aufzuchtfutter zur Verfügung zu stellen, das alle benötigten Nährstoffe enthält. Achte darauf, dass die Küken ausreichend Platz zum Spielen und Entdecken haben und dass sie sich zurückziehen können, wenn sie sich bedroht fühlen.

Wichtige Punkte im Überblick:

  • Brutlust der Henne: 20%
  • Brutdauer: 21 Tage
  • Wachstumsphase: 6 Monate
  • Ausgewogenes Aufzuchtfutter und ausreichend Platz

Besonderheiten

Sozialverhalten

Bergische Schlotterkämme sind freundliche und gesellige Hühner. Sie sind in der Regel gutmütig und vertragen sich gut mit anderen Hühnern. Sie sind frohwüchsig und lassen sich leicht aufziehen. Sie sind wetterhart und lieben einen großen Auslauf. Es ist wichtig, ihnen genügend Platz zur Verfügung zu stellen, damit sie ihrem natürlichen Futtersucher-Verhalten nachgehen können.

Sonstiges

Der Bergische Schlotterkamm stammt aus dem Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und ist eine alte und gefährdete Haushuhnrasse. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) kümmert sich um den Erhalt dieser Rasse. Obwohl in der älteren Literatur eine Verwandtschaft mit spanischen Vögeln vermutet wurde, hat die molekulargenetische Forschung dies nicht bestätigt.

Hinweis: Der Hennenkamm der Bergischen Schlotterkämme ist einzigartig und gibt der Rasse ihren Namen. Er sollte nicht einseitig tief am Scheitel herunterhängen, sondern vielmehr feingesägt schön umliegen.

Die Vereinigung der Züchter Bergischer Hühnerrassen ist eine Organisation, die sich für den Erhalt und die Förderung der Bergischen Schlotterkämme und verwandter Rassen einsetzt. Wenn du der Rasse helfen möchtest, kannst du Mitglied in einem Zuchtverein werden oder selbst damit beginnen, Bergische Schlotterkämme zu züchten.

In ihrer Ernährung sind Bergische Schlotterkämme nicht besonders anspruchsvoll. Frisches Grün, Gemüse- und Obstreste, Muschelgrit für die Kalkversorgung in der Legesaison, Körner und eine Eiweißquelle sind die Grundzutaten. Wenn sie im Freien fündig werden, suchen sie eifrig und die Fütterung kann deutlich reduziert werden.

Einsatz und Verwendung

Eignung als Fleisch- und Eierlieferant

Der Bergische Schlotterkamm ist ein Zweinutzungshuhn, das bedeutet, es eignet sich sowohl für die Fleisch- als auch für die Eierproduktion. Obwohl sie nicht so bekannt sind wie einige andere Hühnerrassen, sind die Schlotterkämme robuste, wetterunempfindliche Tiere, die gut an das Bergische Land angepasst sind. Ihr Körperbau ist kräftig, was sie zu guten Fleischlieferanten macht.

Sie sind auch recht gute Leger: Bergische Schlotterkämme können von 150 bis 180 Eier pro Jahr legen. Die Eierschalen sind meist weiß oder cremefarben. Dies macht Bergische Schlotterkämme zu einer soliden Wahl, wenn du nach Hühnern suchst, die sowohl Fleisch als auch Eier liefern können.

Ausstellung

Bergische Schlotterkämme sind eine seltene und vom Aussterben bedrohte Hühnerrasse und daher von großer Bedeutung für den Erhalt der genetischen Vielfalt. Aufgrund ihres historischen Wertes und ihrer Seltenheit können sie bei Geflügelausstellungen und -schauen als besondere Attraktion präsentiert werden. Züchter und Liebhaber dieser Rasse können dazu beitragen, das Interesse an der Erhaltung dieser einzigartigen Tiere zu fördern.

Zucht

Eine Aufgabe bei der Zucht von Bergischen Schlotterkämmen besteht darin, die typischen Farben und Merkmale der Rasse zu erhalten. Verschiedene Varianten wie gesperbert, gold-laced black und silver-laced black kommen bei dieser Rasse vor. Die Zucht sollte darauf abzielen, die genetische Vielfalt zu erhalten und gesunde, leistungsfähige Tiere zu erzeugen.

Wenn du dich für die Zucht von Bergischen Schlotterkämmen interessierst, ist es ratsam, sich mit Experten und erfahrenen Züchtern auszutauschen, um wertvolle Informationen und Tipps für eine erfolgreiche Zucht zu erhalten. Es ist wichtig, die Rote Liste und die Empfehlungen der FAO zu beachten, um zum Erhalt dieser vom Aussterben bedrohten Hühnerrasse beizutragen.

Zusammenfassend ist der Bergische Schlotterkamm ein interessantes, robustes und leistungsfähiges Zweinutzungshuhn mit Geschichte. Durch Zucht, Ausstellung und Nutzung als Fleisch- und Eierlieferant kann zum Erhalt und zur Förderung dieser faszinierenden Hühnerrasse beigetragen werden.

Geschichte

Ursprung und Entstehung

Der Bergische Schlotterkamm ist eine alte bergische Haushuhnrasse. Sie ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt und entstand vermutlich durch die Kreuzung von importierten spanischen Hühnern mit einheimischen Bergischen Krähern. In Nordrhein-Westfalen, insbesondere im Westfalen, liegt der Ursprung der Rasse. Im 19. Jahrhundert hatte die Rasse jedoch starke Konkurrenz durch importierte Nutztierrassen wie das Leghorn und wäre fast ausgestorben.

Zuchtziele

Die damaligen Zuchtziele für den Bergischen Schlotterkamm waren die Verbesserung der Legeleistung und der Widerstandsfähigkeit der Tiere. Dabei entstanden verschiedene Farbschläge, die dazu beitrugen, den Bestand der Rasse zu erhalten. Heute gibt es eine Zwergform dieser Rasse, die Bergischen Zwerg-Schlotterkämme, die Anfang des 20. Jahrhunderts durch Verzwergung der Großrassen entstanden ist.

Heutige Bedeutung

Der Bergische Schlotterkamm ist heute noch von Bedeutung, nicht zuletzt aufgrund seines historischen Ursprungs und der Erhaltung der Rasse durch Züchter und Organisationen wie den Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Die Rasse ist jedoch weiterhin gefährdet, da sie nicht so verbreitet ist wie andere Nutztierrassen. Daher spielen Züchter und der Erhalt der verschiedenen Farbschläge eine wichtige Rolle, um den Bestand der Rasse zu sichern und das Bewusstsein für diese besondere Hühnerrasse zu fördern.

Der Bergische Schlotterkamm ist auch in der Domestic Animal Diversity Information System (DAD-IS) und der Liste der Entente Européenne d’Aviculture et de Cuniculture aufgeführt. Diese Organisationen unterstützen die Erhaltung der genetischen Vielfalt von Haustierrassen und fördern den Schutz gefährdeter Rassen.

Geniales Hühner-Zubehör gibts bei OMLET