Sultanhühner sind eine faszinierende Hühnerrasse, die ursprünglich aus der Türkei stammt und im Jahr 1854 nach England gelangte. Diese besondere Art der Haubenhühner ist nicht nur wegen ihrer auffälligen Haube und des üppigen Bartes bekannt, sondern auch wegen ihrer fünf Zehen. Es wird angenommen, dass die Rasse von sibirischen Haubenhühnern abstammt, die ebenfalls fünf Zehen besessen haben sollen.
- Lebenserwartung: 5-7 Jahre
- Geeignet für Anfänger: Ja
- Eigenschaften: Auffällige Federkappe, ruhig, gute Flugeigenschaften
- Farbschläge: Weiß
- Gewicht Hahn: 1,5 bis 2,0 kg
- Gewicht Henne: 1,0 bis 1,5 kg
- Legeleistung pro Jahr: 50-80 Eier
- Eifarbe: Weiß
- Eigröße: Mittel
- Eiergewicht: ca. 40-50 g
Sultanhühner in aller Kürze
Die Zucht und Haltung der Sultanhühner sind jedoch eine Herausforderung und daher weniger für Anfänger geeignet. Trotz ihres ruhigen Temperaments und ihrer hohen Vitalität, werden sie nur von wenigen Züchtern gehalten. Eine besondere Pflege ist erforderlich, um das schöne Federkleid der Tiere zu erhalten. Auch bei ihrer Unterbringung gibt es Besonderheiten zu beachten, wie zum Beispiel, dass sie am besten in kleinen Ausläufen gehalten werden sollten, da sie sich ihr Futter nicht selbst suchen.
Sultanhühner sind jedoch sehr umgänglich und nicht aggressiv, weshalb sie auch als Haustiere geeignet sind. Um die Schönheit dieser Tiere zu bewahren, ist es wichtig, dass du als Besitzer oder Züchter einige Maßnahmen ergreifst und dich gut um sie kümmerst. So kannst du die Faszination dieser besonderen Hühnerrasse jeden Tag aufs Neue genießen.
Aussehen
Farbschläge
Sultanhühner sind bekannt für ihr beeindruckendes und attraktives Erscheinungsbild. Besonders auffällig ist dabei das reinweiße Gefieder. Unter Sonnenlicht kann das weiße Gefieder manchmal leicht blau gesprenkelt erscheinen.
Größe und Gewicht
Du wirst feststellen, dass Sultanhühner eine eher kleine Hühnerrasse sind. Sie haben ein kräftiges Federkleid, das den Hals und den Kopf in besonderem Maße bedeckt. Ihre Größe liegt im Durchschnitt bei etwa 1,5 kg für ausgewachsene Tiere.
Kopfdetails
Die Vögel zeichnen sich durch eine üppige, runde Haube aus, die ihren Kopf ziert. Unter der Haube verbirgt sich ein kleiner hörnerförmiger Kamm mit V-förmig angeordneten Fleischzapfen. Die Ohren sind rot und die Augen rotbraun. Interessanterweise haben die Sultanhühner auch einen Bart, der ihren dreigeteilten Hörnerkamm und die roten Kehllappen verdeckt.
Beine und Füße
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Sultanhühner ist, dass sie fünf Zehen haben. Die Latschen weisen außerdem eine vollständige Außen- und Mittelzehbefiederung auf. Stulpen, auch Geierfersen genannt, sind ebenfalls bei diesen Tieren zu finden.
Da Sultanhühner klein sind und ein ruhiges Temperament besitzen, kannst Du sie als Halter gut beobachten und ihre Schönheit bewundern. Wichtig ist es natürlich auch, ihnen eine angemessene Pflege und Haltung zu bieten, um ihre besonderen Merkmale zu erhalten und sie gesund und munter zu halten.
Wesen und Charakter
Sultanhühner sind für ihr ruhiges und freundliches Wesen bekannt. Du wirst feststellen, dass sie eine ausgezeichnete Wahl für Hühnerliebhaber sind, die eine friedliche und angenehme Umgebung schätzen. Sie passen sich gut an verschiedene Haltungsbedingungen an und bauen schnell Vertrauen zum Menschen auf.
Sie sind zudem eine robuste und vitale Rasse und eignen sich gut für die Haltung im Freien oder auf dem Land. Das ist besonders wichtig, wenn Du in einem Gebiet wohnst, in dem das Klima oder die Umweltbedingungen herausfordernd sein können.
In Bezug auf den Charakter neigen sie dazu, eher nicht aggressiv zu sein. Das macht sie ideal für Familien oder Haushalte, in denen Kinder oder andere Haustiere leben. Ihre freundliche und ruhige Natur ermöglicht es ihnen, sich gut mit anderen Tieren zu vertragen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Hennen von Sultanhühnern eher selten in Brutstimmung geraten. Wenn Du besonders an der Zucht interessiert bist, solltest Du dies im Hinterkopf behalten. Die Eier der Sultanhennen sind etwa 45g schwer und haben eine braune Schale, wobei die Hennen im Jahr etwa 70 Eier legen.
Insgesamt bieten Sultanhühner eine wundervolle Ergänzung für jeden Hühnerliebhaber, der eine zugleich ruhige und freundliche Rasse sucht. Die robusten und vitalen Tiere werden Dir mit Sicherheit viel Freude bereiten.
Haltung und Pflege
Stalleinrichtung
Sultanhühner benötigen einen sorgfältig gestalteten und sauberen Stall. Es ist wichtig, spezielle Tränken bereitzustellen, damit ihr Bart nicht nass und unattraktiv wird. Achte darauf, dass der Stall regelmäßig gereinigt wird und ein überdachter Auslauf zur Verfügung steht, um ihr befiedertes Gefieder an den Läufen sauber zu halten. Eine gute Belüftung und ausreichend Platz für die Hühner sind ebenfalls wichtig.
Fütterung
Bei der Fütterung von Sultanhühnern empfiehlt es sich, qualitativ hochwertiges Futter (idealerweise Bio-Futter) zu verwenden. Stelle sicher, dass Futterspender und Wasserspender vorhanden sind und regelmäßig sauber gemacht werden. Achte darauf, dass die Hühner gleichmäßig und ausgewogen gefüttert werden, um ihre Gesundheit zu erhalten.
Gesundheit
Bei der Haltung von Sultanhühnern steht die Gesundheit an erster Stelle. Sorge dafür, dass der Stall und die Umgebung sauber sind, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Eine gute Beobachtung der Hühner ist wichtig, um mögliche Anzeichen von Krankheiten frühzeitig zu erkennen und entsprechend handeln zu können.
Mit Welchen Hühnerrassen Zusammen Halten?
Sultanhühner sind ruhige und freundliche Tiere. Sie können problemlos mit anderen ruhigen und robusten Hühnerrassen, wie zum Beispiel den Holländischen Haubenhühnern, zusammen gehalten werden. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die verschiedenen Hühnerrassen genügend Platz haben und sich nicht in die Quere kommen, um Konflikte und Stress zu vermeiden.
Legeleistung und Eier
Legeleistung
Die Legeleistung von Sultanhühnern ist im Vergleich zu anderen Hühnerrassen eher gering. Du kannst erwarten, dass ein Sultanhuhn etwa 70 Eier pro Jahr legt. Das mag zwar weniger sein als bei leistungsstarken Hühnerrassen, aber die Eier von Sultanhühnern sind dennoch eine schmackhafte Ergänzung für Deinen Frühstückstisch.
Gewicht und Eierfarbe
Sultanhühner legen Eier mit einer weißen Schale. Die Eier sind zwar klein bis mittelgroß, aber an Geschmack müssen sie sich nicht verstecken. Die Eigewichte liegen meist im Bereich von 40 bis 50 Gramm, sodass jedes einzelne Ei eine wertvolle Bereicherung für Deinen Speiseplan darstellt.
Eigewicht | Eiergröße |
---|---|
40 – 50 Gramm | Klein – Mittelgroß |
Legesaison
Die Legesaison von Sultanhühnern erstreckt sich in der Regel über das ganze Jahr, wobei jedoch die Legetätigkeit im Winter meistens abnimmt. In dieser Zeit kann es sein, dass Deine Sultanhühner weniger oder sogar gar keine Eier legen. Das liegt daran, dass sie in der kalten Jahreszeit mehr Energie für die Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur benötigen und nicht genug Energie für die Eiproduktion übrig haben. Sobald die Temperaturen wieder steigen, sollte die Legeleistung jedoch wieder zunehmen.
Brutverhalten und Küken
Brutlust der Henne
Der Brutinstinkt kann bei Sultanhühnern unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Nervöse und unruhige Hennen eignen sich weniger für die Naturbrut, da ihr Verhalten die Küken stark beeinflussen kann. Du solltest also auf eine ruhige, gelassene Henne setzen, die für die Brut und die Aufzucht der Küken sorgen kann.
Glucke und Küken
Sobald die Henne gluckt, versorgt sie ihre Küken mit Wärme und Schutz. Es ist wichtig, dass die gluckende Henne einen geeigneten Platz für die Brut hat, der sauber und trocken ist. Die ersten Tage nach dem Schlüpfen sind entscheidend für die Küken, da sie in dieser Zeit von der Henne lernen, wie sie sich verhalten und welche Nahrung sie zu sich nehmen sollten.
- Futter: Stelle sicher, dass die Küken Zugang zu geeignetem Futter haben. In den ersten Tagen bieten sich spezielle Kükenaufzuchtfutter an.
- Wasser: Frisches Wasser sollte immer zur Verfügung stehen, achte dabei auf eine niedrige Wassertiefe, damit die Küken nicht ertrinken.
- Schutz: Eine sichere Umgebung ist wichtig, um die Küken vor Fressfeinden zu schützen. Sorge dafür, dass keine Lücken im Gehege sind und kein Tier eindringen kann.
Wachstum der Küken
In den ersten Wochen wachsen die Küken schnell und benötigen ausreichend Nahrung, um sich optimal zu entwickeln. Sobald sie etwas älter und stabiler sind, kannst du ihnen nach und nach die Umgebung erkunden lassen und das Futter entsprechend anpassen.
- Bewegung: Küken sollten sich frei bewegen können, um ihre Muskulatur zu stärken und ihre Motorik zu verbessern.
- Sozialisierung: Die Integration in die bestehende Hühnergruppe sollte schrittweise erfolgen und von der Glucke unterstützt werden. Achte darauf, dass die Küken genügend Zeit zum Sozialisieren und Kennenlernen haben.
- Ernährungsumstellung: Nach den ersten Lebenswochen kann das Futter langsam umgestellt werden. Achte darauf, dass die Küken sich an das neue Futter gewöhnen und es gut vertragen.
Indem du auf diese Punkte achtest, ermöglichst du den Sultanhühner-Küken einen guten Start ins Leben und hilfst ihnen dabei, sich zu gesunden, starken Tieren zu entwickeln.
Besonderheiten
Sozialverhalten
Sultanhühner sind für ihr ruhiges Sozialverhalten bekannt. Sie sind freundliche Tiere, die oft eine gute Beziehung zum Menschen aufbauen. Im Umgang mit anderen Hühnern verhalten sie sich ebenfalls friedlich, sodass sie problemlos in gemischten Gruppen gehalten werden können.
Sonstiges
Sultanhühner zeichnen sich durch ein paar besondere Merkmale aus, die sie von anderen Hühnerrassen unterscheiden:
- Zehen: Sultanhühner haben fünf Zehen anstatt der üblichen vier bei den meisten Hühnerrassen. Diese Besonderheit ist bei einigen wenigen Rassen zu finden und kann die Pflege der Füße etwas anspruchsvoller gestalten.
- Bart: Der Kopf der Sultanhühner ist mit einem üppigen Bart geschmückt, der zusammen mit der großen, runden Haube für ein beeindruckendes Erscheinungsbild sorgt. Dieser Bart sollte regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt werden, um das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten.
- Geierfersen: Die sogenannten Geierfersen sind beim Sultanhuhn besonders ausgeprägt. Dabei handelt es sich um Federn, die an den Läufen der Hühner herabhängen. Um die Schönheit dieser Federn zu erhalten, solltest Du darauf achten, dass die Hühner in einem sauberen Stall und auf nicht allzu schlammigem Boden gehalten werden.
Insgesamt sind Sultanhühner eine faszinierende und attraktive Hühnerrasse, die wegen ihrer besonderen Merkmale und ihres freundlichen Charakters bei vielen Liebhabern und Züchtern beliebt ist. Wenn Du dich dazu entscheidest, Sultanhühner zu halten, achte auf eine angemessene Pflege der speziellen Merkmale, um das Wohlergehen der Tiere zu gewährleisten.
Einsatz und Verwendung
Eignung als Fleisch- und Eierlieferant
Sultanhühner sind nicht nur optisch attraktiv, sondern auch für ihre Fleisch- und Eierproduktion bekannt. Sie sind ruhige, freundliche Tiere, und die Hennen haben eine gute Legeleistung. Du kannst dich also darauf verlassen, dass diese Hühnerrasse neben ihrer Schönheit auch ihren praktischen Nutzen hat. Allerdings sollten sie angemessen gehalten werden, um ihre Lebensqualität zu erhalten und ihre Produktion nicht zu beeinträchtigen.
Ausstellung
Aufgrund ihrer besonderen Merkmale, wie dem Hörnerkamm, der Hufeisennase, der Vollhaube mit Protuberanz, dem Bart, den Stulpen (Geierfersen), fünf Zehen, den Latschen mit voller Außen- und Mittelzehbefiederung und dem rein weißen Gefieder, sind Sultanhühner oft auf Ausstellungen zu sehen. Sie sind sehr fotogen und ziehen die Aufmerksamkeit von Besuchern und Züchtern auf sich, was sie zu einer beliebten Wahl für Ausstellungen und Wettbewerbe macht.
Zucht
Die Zucht von Sultanhühnern kann eine Herausforderung darstellen, besonders für unerfahrene Züchter. Sie erfordert besondere Aufmerksamkeit für die Pflege und Haltung der Tiere. Zum Beispiel brauchen sie eine geeignete Tränke, damit der Bart nicht nass und unattraktiv wird. Außerdem sollte der Stall sauber gehalten und ein überdachter Auslauf bereitgestellt werden, um das Gefieder der Läufe nicht verschmutzt und verklebt.
In Deutschland und Frankreich gibt es bereits Züchter, die sich der Aufgabe gewidmet haben, reinrassige Sultanhühner zu züchten und ihre besonderen Eigenschaften zu erhalten. Wenn du daran interessiert bist, selbst Sultanhühner zu züchten, ist es ratsam, sich an erfahrene Züchter zu wenden und ihren Rat und ihre Unterstützung zu suchen.
Insgesamt ist die Haltung und Zucht von Sultanhühnern sowohl interessant als auch herausfordernd, aber mit der richtigen Pflege und Haltung lässt sich ihr Potenzial voll ausschöpfen.
Geschichte
Ursprung und Entstehung
Das Sultanhuhn hat seine Wurzeln in der Türkei. Es wird angenommen, dass die Rasse bereits in den Palastgärten des Sultans von Konstantinopel lebte. Einige Hinweise deuten darauf hin, dass diese Rasse von sibirischen Haubenhühnern abstammen könnte, die angeblich – ebenso wie die heutigen Sultanhühner – 5 Zehen besessen haben sollen. Es ist jedoch nicht ganz klar, ob diese Behauptung zutrifft. Im Jahr 1854 brachte eine Dame namens Elizabeth Watts das Sultanhuhn aus der Türkei nach England, wo es später an Popularität gewann.
Zuchtziele
Die Zucht von Sultanhühner hat vor allem den Zweck, deren besondere Merkmale wie den Hörnerkamm, die Hufeisennase, die Vollhaube mit Protuberanz, den Bart, die Stulpen (Geierfersen), fünf Zehen, Latschen mit voller Außen- und Mittelzehbefiederung und das reinweiße Gefieder zu erhalten und zu verbessern. Du musst wissen, dass diese besonderen Merkmale die Zucht herausfordernd gestalten und den Züchter vor große Aufgaben stellen.
Heutige Bedeutung
Heutzutage sind Sultanhühner vor allem als Ziergeflügel bekannt und geschätzt. Die Rasse zählt zu den optisch attraktiven Hühnervarianten und besitzt eine lange Geschichte. Zwischen den beiden Weltkriegen galt die Rasse als beinahe ausgestorben, konnte aber glücklicherweise erhalten werden. In der heutigen Geflügelzucht spielen sie eine wichtige Rolle als Erhaltungszucht für diese besonderen Merkmale und ihre historische Bedeutung. Während Sultanhühner in der Türkei und England eine gewisse Popularität genießen, sind sie in anderen Ländern vielleicht weniger bekannt, aber dennoch ein interessantes Beispiel für die Vielfalt der Hühnerrassen.