Die Newcastle Disease ist die einzige Krankheit, gegen die per Gesetz in Deutschland eine vierteljährliche Impfung vorgeschrieben ist. Und das nicht ohne Grund. Warum diese Krankheit als so gefährlich eingestuft wird, an welchen Symptomen Du sie erkennen kannst und welche geeignete Vorbeugungsmaßnahmen es gibt, erfährst Du hier:
Warum ist die Newcastle-Krankheit so gefährlich für Deine Hühner?
Die Newcastle Disease wird durch einen Virus ausgelöst und ist eine Krankheit, die bei allen Vögeln hochgradig ansteckend ist. Da die Symptome dieser Erkrankung ähnlich sind die wie der Geflügelpest, wird sie auch als atypische Geflügelpest bezeichnet.
Das Gefährliche an der Newcastle Krankheit ist die Tatsache, dass sie sich nicht nur von Tier zu Tier verbreitet, sondern auch über den Luftweg, über den Kot sowie über Tränken, Eier sowie tierische Produkte. Da es durch die diversen Übertragungswege schwer ist, die Krankheit, so sie einmal ausgebrochen ist, einzudämmen, zählt sie zu den verheerendsten Seuchen.
Darum macht es Sinn, dass eine Impfung gegen die Newcastle Disease für jeden Hühnerhalter zum Pflichtprogramm gehört. Den Impfstoff erhält man entweder beim Tierarzt, wo er allerdings teuer ist, da der Tierarzt diesen nur in sehr großen Mengen abgibt, da es sich sonst für ihn wirtschaftlich nicht rechnet. Für einen Hobby-Hühnerhalter ist dieser Weg daher nicht zu empfehlen. Die bessere Alternative ist hier der Geflügelzüchterverein in der Umgebung. Hier gibt es feste Impftage, an denen man sich den Impfstoff in flüssiger Form gegen eine geringe Gebühr von ca. 5 Euro abholen kann. Der Impfstoff wird den Hühnern anschließend unverzüglich (innerhalb von zwei Stunden ab Ausgabe) zuhause ins Trinkwasser gegeben.
Wenn irgendwo die Newcastle Disease ausgebrochen ist, ist sofort das Veterinäramt zu verständigen. Als Sofortmaßnahme wird das Gebiet rund um den Ausbruchsherd weiträumig (ca. 3 Kilometer) abgesperrt. Innerhalb dieses Radius gilt dann die sogenannte behördliche Stallpflicht mit einer Dauer von mindestens drei Wochen. Das heißt für Dich: Du darfst Deine Hühner während dieser Zeit ausschließlich im Stall halten!
Außerdem müssen infizierte Tiere leider getötet sowie der Stall und der Auslauf desinfiziert werden.
Das sind die Symptome der Newcastle Disease
Damit diese hoch ansteckende Krankheit sich nicht unbemerkt unter Deinen Hühnern ausbreiten kann, ist es wichtig, dass Du die nachfolgenden Symptome bei einzelnen Hühnern erkennst:
- Verringerte Legeleistung
- Legen von dünnschaligen Eiern
- Huhn wirkt apathisch
- Appetitlosigkeit
- Hohes Fieber
- Atemnot mit schleimigem Sekret rund um die Nase
- Wässriger Durchfall von gelblicher Farbe
- Blau-schwarze Verfärbungen von Kamm und Kehllappen, ausgelöst durch Durchblutungsstörungen.
Im Körperinneren Deiner Hühner kommt es darüber hinaus zu punktförmigen Blutungen. Infizierte Tiere werden bei einem entsprechenden Verlauf sehr schnell versterben.
Behandlung der Newcastle Disease
Zu den Behandlungsmöglichkeiten der Newcastle Krankheit gibt es leider nur eines zu sagen: Wenn eines Deiner Hühner an dem Virus erkrankt ist, bleibt Dir nur die Tötung des gesamten Bestands. Anschließend muss der Stall inklusive des gesamten Auslaufs desinfiziert werden.
So kannst Du der Newcastle-Krankheit vorbeugen
Es gibt genau zwei Dinge, die Du zur Vorbeugung der Erkrankung unternehmen kannst bzw. musst:
- Die bereits vorstehend näher beschriebene vierteljährliche Impfung gegen die Newcastle Disease.
- Füttere Deine Hühner nur innerhalb des Stalls, um nicht unnötig Wildvögel anzulocken.
Willst Du wissen, welche Krankheiten sonst noch unter Hühnern verbreitet sind? Dann schau dir jetzt meine Übersicht der häufigsten Hühnerkrankheiten an.
Hallo,
Ende März kommen 4 Zwerghühner zu uns.
Ich habe mich beim Tierarzt erkundigt, bezüglich der nötigen Impfungen. Da sie vom Sommer letzten Jahres sind, brauchen sie nur die gegen Newcastle Disease. Allerdings wurde mir in der Praxis gesagt, die Impfung muss alle 6Wo.gegeben werden (übers Wasser) und kostet jedes mal 15€ und die Dosis ist immer für bis zu 50Hühner und kann nicht kleiner abgegeben werden. Dazu kommt, das es immer feste Termine gibt und man den Impfstoff zwischen 12 und 13:30Uhr abholen muss um ihn bis spätestens bis 14Uhr von den Hühnern aufgenommen zu haben. (Dies wird bei mir aufgrund des Arbeitsweges echt knapp – und die Tierärzte können dafür nicht zu den einzelnen Haltern raus fahren…)
Alternativ wäre eine jährl.Impfung per Spritze möglich, die mit festen Termin zum Jahresende gegeben wird. Problem ist, das man mit den Hühnern in die Praxis muss und in meinem Fall muss ich die Immunisierung per Trinkwassergabe bis dahin aufrecht erhalten. Preislich wäre sie etwa gleich hoch, wenn ich die Beträge der 6wöchigen Impfungen aufs Jahr hoch rechne.
Nun hab ich hier gelesen, das es alle 3 Monate ausreichend ist zu impfen. Dies sagt auch der Züchter.
Ich bin dennoch unsicher, was den Impfabstand angeht. Ich möchte keinen Ärger vom Veterinäramt oder der Tierseuchenkasse bekommen, zudem ich ja auch Nachweispflichtig bin über die gegebenen Medikamente.
Was ratet ihr mir?
Vielleicht noch wichtig, es handelt sich um 4 Zwerghühner, die Abends von 18/20Uhr bis 6:30Uhr im geschlossenen Stall sind, dann in den Auslauf vom Eglu Cube (mit Wetterschutzfolie) dürfen, bis ich um 14Uhr zu Hause bin. Danach gibt es Freigang im ca.600m² großen Garten.
Hallo Sonja,
die Sache mit der Impfung klingt schlimmer als es ist. Beim Tierarzt ist die Impfung immer sehr teuer. Am besten du suchst dir einen Geflügelzuchtverein in deiner Nähe. Dort trifft du auf Gleichgesinnte, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es gibt dort Impftermine im Drei-Monats-Takt für Mitglieder und manchmal auch für Nichtmitglieder. Der Impfstoff, der über das Trinkwasser verabreicht wird, wird gegen eine geringe Gebühr ausgegeben. So machen es zumindest die meisten Hobby-Hühnerhalter und das ist meines Wissens auch völlig in Ordnung.
Ach ja, und einen Impfnachweis bekommst du dort auch.