Zwerg-Leghorn

Anspruchsvolle Zwerghühner mit hoher Legeleistung

Steckbrief: Zwerg-Leghorn

Gewicht: 700 g Henne, 800 g Hahn
Legeleistung: 180 Eier
Eiergewicht: ca. 38 g
Eierschalenfarbe: weiß
Farbschläge: weiß
Eigenschaften: lebhaft, gute Legeleistung

Herkunft

Das Zwerg-Leghorn stammt von der großen Rasse des Leghorns ab. Diese wiederum hatte ihren Ursprung in Amerika.

Es war im Jahr 1835 als die Hühnerrasse der weißen Italiener vom italienischen Hafen Livorno nach New York verschifft wurden. Die Amerikaner waren von der legefreudigen Rasse so angetan, dass sie deren Legeleistung nochmals steigern wollten. Dies geschah dadurch, dass sie die Rassen Ancona, Malaien und Minorka einkreuzten. Und so entstand die Rasse Leghorn, die ihren Namen eben diesem italienischen Hafen Livorno (englisch Leghorn) verdankte. Die Hühner der Rassen Leghorn und Italiener lassen sich im Übrigen nur schwer vom Äußeren her unterscheiden.

Die Zwergform wiederum entstand sehr viel später und wurde in den USA erst im Jahr 1940 als Rasse anerkannt. Obwohl bis zum Jahr 1960 neun Farbschläge entstanden, wurde nur der reinweiße Farbschlag offiziell anerkannt. In Europa unterscheidet man drei Zuchtlinien: Die englische, die niederländische und die amerikanisch-deutsche.

Äußere Merkmale

Diese Zwerghuhnrasse gibt es ausschließlich in der Farbe weiß, die in einem schönen Kontrast zu ihrem roten Kamm, den orange-roten Augen sowie dem federlosen, roten Gesicht steht. Auffällig ist der große Kamm im Verhältnis zu dem eher zierlichen Kopf dieser Hühner. Ihre Läufe erstrahlen in einem leuchtenden Geldton, welches bei den Hennen im Laufe der Legeperiode verblasst. Das glänzende Gefieder liegt fest an. Die Form dieser Zwerghühner erinnert an ein typisches Landhuhn mit fließenden Übergängen und abgerundeten Kanten.

Hahn und Henne unterscheiden sich nur aufgrund ihrer geschlechtstypischen Merkmale.

Charakter

Das Zwerg-Leghorn ist ein lebhaftes und robustes Tier, das sich bei jedem Wetter draußen wohlfühlt und gerne fliegt. Obwohl sie schnell zutraulich werden, wahren sie dennoch immer einen gewissen Abstand. Daher eignen sie sich nicht als Streicheltiere. Familien mit Kindern werden daher an einer anderen Rasse mehr Freude haben. Bezeichnenderweise wird diese Rasse in Deutschland auch nicht so oft gehalten.

Haltung

Obwohl diese Hühner klein sind, benötigen sie aufgrund ihres gesteigerten Bewegungsdrangs einen großräumigen Auslauf, indem sie sich den größten Teil ihres Futters selbst suchen. Wer Wert auf besonders viele Eier legt, muss zufüttern.

Das Zwerg-Leghorn hat eine große Leidenschaft: Das Fliegen. Scheinbar mühelos fliegen sie über jeden Zaun und lieben es, auf Bäume zu klettern und dort zu schlafen. Das ist nicht ganz unproblematisch. Denn so können sie nachts schnell Opfer von beispielsweise Mardern werden. Abgewöhnen kann man ihnen das Schlafen auf Bäumen nicht. Ist es erst nur ein Huhn, das auf dem Baum schläft, werden es ihm bald alle Hühner gleichtun und schließlich den Stall ganz meiden. Ihre Eier werden sie dann irgendwo in die Landschaft legen – viel Spaß beim Suchen!

Darum gibt es nur eine Möglichkeit: Das Beschneiden der Handschwingen am Flügel. Das ist für die Tiere nicht schmerzhaft, sie können anschließend nur nicht mehr fliegen. Alternativ kann ein Netz über den Auslauf gespannt werden.

Brutverhalten

Da bei der Zucht ausschließlich Wert auf die Legeleistung gelegt wurde, ist ein Bruttrieb nur wenig bis gar nicht vorhanden. Daher ist eine natürliche Brut nur durch Ammenglucken oder mittels einer Brutmaschine möglich. Der Vorteil von Ammenglucken ist der, dass sie die Küken gleich mit aufziehen. Bei der Brutmaschine muss der Hühnerhalter diese anspruchsvolle Aufgabe übernehmen.

Das Geschlecht der Küken kann man erst relativ spät erkennen. Bei den kleinen Hähnen entwickelt sich der Kamm früher als bei den Hennen.

Legeleistung

Das Zwerg-Leghorn ist eine reine Legerasse, deren Legeleistung von bis zu 180 Eiern im Jahr im obersten Bereich bei Zwerghühnern liegt. Das Gewicht der Eier mit ca. 38 Gramm liegt dabei eher im mittleren Bereich.

Mit dem Legen beginnen die Hennen meistens mit fünf bis sechs Monaten.

Fazit

Wem es bei seinen Hühnern nur um die Eierproduktion und weniger um die Zutraulichkeit geht, könnte mit einem Zwerg-Leghorn eine gute Wahl getroffen haben. Diese Zwerghuhnrasse eignet sich nicht so gut für Anfänger. Diese sind mit einer dieser Zwerghuhnrassen besser beraten.

2 Kommentare zu „Zwerg-Leghorn: Anspruchsvolle Zwerghühner mit hoher Legeleistung“

  1. … na ja, das ist wirklich „blöd“ eingerichtet von der Natur. Andere Hühnerrassen sind brutfreudig und dies sehe ich als großen Nachteil an. Wenn man einfach „nur“ Freude an Huhn und „ein paar“ Eiern möchte, ist Kükensegen eher ein Problem. Man steht ja auch in Verantwortung, wohin mit den neuen Lebewesen, Gartengrößen sind begrenzt. Und was tun mit Hahnnachwuchs? Dann ganz klar, das wenn Hennen zum brüten neigen, ist es doch roh, diesen Drang immer zu unterbinden. Also deshalb habe ich mich bisher nicht entschließen wollen, Hühner zu halte. Und darunter „leide“ ich …
    Gibt es denn nur brutwillige Rassen? Gibt es nicht weitere „Leghorn“ ähnliche ungern garnicht brütende Rassen? Für Hinweise währe ich dankbar!

    1. Hallo,

      natürlich gibt es auch Hühnerrassen, die weniger bis gar nicht brüten. Ich halte neben meinen brutfreudigen Zwergseidenhühnern seit kurzem Zwergpaduaner. Diese haben gar keinen Bruttrieb, werden sehr zahm und sehen darüber hinaus auch noch witzig aus. Dies nur mal als Beispiel für eine nicht brutfreudige Rasse. Darüber hinaus sollen Amrocks, Marans oder Deutsche Sperber einen wenig ausgeprägten Bruttrieb besitzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Geniales Hühner-Zubehör gibts bei OMLET