Wenn im Frühjahr die ersten Hennen gluckig werden, dann ist Kükenzeit. Falls du gerne Küken haben möchtest, solltest du dir bereits frühzeitig Gedanken über einen geeigneten Gluckenstall machen. Was du hierbei bedenken musst und eine Empfehlung für einen von mir getesteten Gluckenstall habe ich dir hier einmal zusammengestellt.
Warum brauche ich überhaupt einen Gluckenstall?
Falls du nicht gerade über einen großen begehbaren Hühnerstall verfügst, in dem du bequem eine Ecke für die Glucke abtrennen kannst, brauchst du einen Extra-Stall für die Glucke, in dem sie in Ruhe die Eier ausbrüten und nach dem Schlupf ihre Küken in den ersten Wochen aufziehen kann.
Meistens wird die brütige Henne einfach im Legenest sitzen bleiben, um dort ihre Eier auszubrüten. Rein theoretisch kannst du die Glucke auch im Legenest bei den anderen Hühnern die Eier ausbrüten lassen, doch das ist nicht ratsam. Denn eine brütende Henne braucht viel Ruhe, da das Ausbrüten der Hühnereier viel Energie kostet und der Henne einiges abverlangt. Die anderen Hühner würden die Glucke nur unnötig stören und ihr Stress bereiten. Darüber hinaus “klauen“ die anderen Hühner manchmal die Bruteier, um sie durch die Gegend zu kullern. Dazu passen sie den Augenblick ab, wenn die Glucke gerade einmal nicht darauf sitzt, weil sie ein Sandbad nimmt oder frisst. Anschließend bekommt die Glucke dann mächtig Stress, weil sie die Eier wieder ins Nest rollen muss, was im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass das Küken im Ei stirbt, weil bei der Rollaktion wichtige Versorgungsadern reißen können.
Darum rate ich dir auf jeden Fall zu einem separaten Gluckenstall, wenn du keine Möglichkeit hast, einen Teil deines Hühnerstalls abzutrennen.
Wie sollte der ideale Gluckenstall aussehen?
In einem perfekten Gluckenstall findet deine Henne alles vor, was sie zum Brüten und Aufziehen der Küken benötigt. Deine Henne sollte daher ein Nest zum Ausbrüten der Eier vorfinden sowie einen Futter- und Wasserbehälter. Außerdem sollte der Glucke ein Sandbad zur Verfügung stehen und Platz, um sich die Beine vertreten zu können. Da sowohl das Sandbad als auch Platz zum Herumlaufen in keinem kleinen Stall möglich sein wird, rate ich dir dazu, einen etwa 2 Quadratmeter großen Auslauf um den Gluckenstall einzuzäunen. So mache ich das übrigens auch.
Der ideale Gluckenstall in kürze oder was er unbedingt haben sollte:
- Nestbereich
- Futter- und Wasserbehälter
- Sandbad
- Kleiner Auslauf
- Genügend Platz, um die Küken darin in den ersten Wochen aufziehen zu können
Das A und O: Regelmäßiges Reinigen deines Gluckenstalls
Mit der richtigen Hygiene und Sauberkeit im Gluckenstall legst du den Grundstein für eine gute Gesundheit deiner Küken und kannst dich an ihnen erfreuen, wenn die Kleinen beginnen, ihre Umgebung zu erkunden.
Dazu ist es unerlässlich, dass du am besten täglich schon während der Brut den Kot aus dem Stall sowie dem Auslauf entfernst und dabei verunreinigtes Einstreu gleich mitentsorgst. Gleiches gilt erst recht, wenn die Küken geschlüpft sind. Hierbei musst du besonders sorgfältig vorgehen, da der Kükenkot sehr klein ist und man ihn daher schnell übersieht.
Meine Empfehlung für den perfekten Gluckenstall: Der Kerbl 81731 Kerbl Eco Kunststoffhühnerstall Barney
Als ich vor zwei Jahren meine Zwergseiden-Hennen das erste Mal Küken ausbrüten lassen wollte, habe ich auch nach einem geeigneten Gluckenstall Ausschau gehalten und mich dann aus Mangel an Erfahrungen für den falschen Stall entschieden, weil zu klein. Das ist ärgerlich.
Ich kann inzwischen zwar damit leben, möchte aber nicht, dass du dieselben Fehler machst wie ich. Darum habe ich viel Zeit und Mühe investiert und mich auf die Suche nach dem perfekten Gluckenstall begeben. Und ich bin fündig geworden. Und das Gute dabei ist, dass ich anschließend festgestellt habe, dass meine Hühner-Nachbarin sich genau diesen Stall für ihre Glucken bereits gekauft und erfolgreich erprobt hat. Besser geht nicht.
Und das ist er, meine Empfehlung (Achtung: Auf dem Bild wirkt der Stall viel kleiner als er in Wirklichkeit ist):
- Der Hühner Stall besteht aus Eco-Recyclingmaterial 60% Kunststoff und 40 % Holz und ist umweltfreundlich hergestellt
- Er hat 2 getrennt zu öffnende Türen, 2 Lege Nester, 2 Sitzstangen, ein Schiebefenster für variable Luftzirkulation und ein fixierbares aufklappbares Dach
- Der Geflügelstall ist wasserdicht, geruchsneutral, wartungsfrei, gut isoliert, UV- und wetterbeständig und schwer entflammbar
- Der Stall hat verlängerte Füße für eine bessere Bodenbelüftung
- Maße Stall: 137 x 73 x 83 cm; Lieferung inklusive Aufbauanleitung für eine einfache Montage
Ich habe den Kerbl Eco Kunststoffhühnerstall Barney natürlich sofort in Augenschein genommen und ihn auf Herz und Nieren geprüft und für sehr gut befunden. Meine Hühner-Nachbarin ist nach mehrmaliger Bebrütung des Stalls mit anschließender Kükenaufzucht immer noch sehr begeistert.
Einziger Nachteil: Da der Stall sehr stabil und geräumig ist, bringt er natürlich auch ein gewisses Gewicht mit sich. Das und die Tatsache, dass an der linken Seite außen das Legenest angebracht ist, bewirkt, dass der Stall nur mit mindestens zwei Personen getragen werden kann, was das Umsetzen des Stalles etwas schwierig macht laut meiner Hühner-Nachbarin. Ich persönlich finde das aber nicht schlimm, denn so oft versetzt man den Stall ja auch wieder nicht.
Und das sind die Vor- und Nachteile des Kerbl Eco Kunststoffhühnerstall Barney kurz zusammengefasst:
Vorteile:
- Der Stall ist aus Kunststoff, deshalb langlebig und pflegeleicht. Denn gerade bei der Kükenaufzucht ist besonderes Augenmerk auf die Hygiene zu richten.
- Der Stall hat eine gute Größe und ist geräumig, wodurch er sich auch prima als Kükenheim nutzen lässt.
- Das Legenest zum Ausbrüten der Eier ist seitlich außen am Stall angebracht, wodurch im Stallinneren mehr Platz entsteht. So kannst du die Kükentränke und den Futterspender bequem im Stall unterbringen.
- Der Stall verfügt über zwei Klappen, einmal vorn und einmal an der rechten Seite. So kannst du individuell entscheiden, welche Klappe du öffnen möchtest.
- Der Stall hat sogar ein Fenster für ausreichend Lichteinfall.
- Ein Lüftungsschieber zur Regelung der frischen Luft ist ebenfalls vorhanden.
- Das Dach lässt sich für eine leichte Reinigung aufklappen.
- Der Stall verfügt über KEINE Kotwanne, was für die Nutzung als Gluckennest und Kükenheim sehr gut ist. Denn durch die Kotwanne würde sich der Innenraum wegen der Ränder der Wanne verkleinern. Außerdem könnte der Rand für die Küken in den ersten Tagen zu hoch sein.
- Der Stall steht auf kleinen Füßen, so dass die Bodenplatte nicht direkt auf dem Boden aufliegt und so Luft von unten zirkulieren kann.
Nachteil:
- Lässt sich aufgrund seiner Größe und seines Gewichts nur mit mindestens zwei Personen tragen.
Vom Gluckenstall zum Kükenheim
Wenn du die Kriterien für den idealen Gluckenstall erfüllt hast, dann brauchst du nach dem Schlupf nur wenige Handgriffe, um den Gluckenstall zum Kükenheim umzubauen.
- Nach dem Schlupf solltest du den Gluckenstall komplett ausräumen und das gesamte Einstreu entsorgen, um restliche Eierschalen sowie Kot und Parasiten vollständig zu beseitigen. Anschließend kannst du es wieder mit Einstreu versehen und einrichten.
- Achtung: Jetzt musst du die Tränke durch eine Kükentränke austauschen. In einer normalen Hühnertränke könnten die kleinen Küken sonst ertrinken.
- Auch das Futter muss jetzt auf die Küken abgestimmt sein. Glucke und Küken nehmen in den ersten Tagen dieselbe Nahrung zu sich, die du am besten in eine flache Schale füllst.
Du möchtest noch mehr über den idealen Gluckenstall sowie die Aufzucht von Küken wissen? In diesem Beitrag habe ich alles Wissenswerte über die Kükenaufzucht aufgeschrieben: Natürliche Kükenaufzucht für Anfänger: Anleitung & Tipps
Und wenn du dich fragen solltest, ab wann Küken zu den anderen Hühnern dürfen, findest du hier die passende Antwort: Ab wann dürfen Küken zu den anderen Hühnern?
Welche Alternativen zum Gluckenstall gibt es?
Wenn deine Hennen regelmäßig Küken ausbrüten sollen, dann gibt es langfristig gesehen meiner Meinung nach keine wirkliche Alternative zu einem vernünftigen Gluckenstall.
Zur Not kannst du natürlich auch einen stabilen großen Pappkarton verwenden oder einen Kaninchenstall. Das Wahre ist das aber nicht, was du schnell merken wirst. Denn die Tücke liegt im Detail.
Hast du einen sehr großen und begehbaren Hühnerstall kannst du natürlich einfach einen Bereich für die Glucke und ihre Küken abtrennen. Das ist dann am einfachsten.
Weitere Alternativen könnten sich in der folgenden Liste befinden:
FAQs
Was ist ein Gluckenstall?
Ein Gluckenstall bietet der Glucke ausreichend Schutz und Ruhe vor den anderen Hühnern, damit sie eine angenehme Brutzeit erlebt und anschließend ihre Küken artgerecht darin aufziehen kann.
Wie lange ist eine Henne gluckig?
Normalerweise gluckt eine Henne 21 Tage bis zum Schlupf der Küken. Ist eine Brut nicht vorgesehen, so kann eine Henne durchaus bis zu drei Monaten gluckig sein und vehement auf dem Nest sitzen bleiben. Das ist kein Grund zur Sorge, du musst nur darauf achten, dass die Henne täglich vom Nest aufsteht, um Futter und Wasser zu sich zu nehmen. Tut sie das nicht freiwillig, so musst du sie hierfür aus dem Nest heben, was ihr nicht gefallen wird. Dies tut sie dann lautstark kund.
Wie oft gluckt eine Henne im Jahr?
Wie oft eine Henne im Jahr gluckt, ist stark von ihrem Brutverhalten abhängig und variiert daher von Rasse zu Rasse. In der Regel kann man davon ausgehen, dass eine zur Brut geeignete Henne ein- bis zweimal im Jahr brüten möchte, also gluckig wird.
Wie oft darf sich eine Glucke vom Nest entfernen?
Eine Glucke sollte sich mindestens einmal am Tag vom Nest entfernen, um zu Fressen und zu Trinken sowie ein Sandbad nehmen zu können. Tut sie das nicht aus eigenem Antrieb, so musst du sie täglich vom Nest heben, damit sie nicht verhungert oder verdurstet.
Dabei darf die Glucke durchaus ca. 15 Minuten das Nest mit den Eiern allein lassen. Den Eiern tut das nichts.
Wie viele Eier darf man unter eine Glucke legen?
Wie viele Eier unter deine Glucke passen, richtet sich nach der Größe bzw. Rasse der Glucke. Während ein kleines Zwerghuhn schon mit sechs Eiern an ihre Grenzen stößt, so passen unter ein großes Huhn durchaus bis zu 14 Eier. Die Eigröße richtet sich dabei nach der Größe der Eier, die das Huhn selbst legt. Das Huhn sollte die Bruteier problemlos mit ihrem Körper bedecken können, so dass keines herausschaut.