In diesem Beitrag möchte ich Dir zeigen, wie Du Deinen Hühnerstall samt Auslauffläche geschickt in deinen kleinen Garten integrieren kannst. Meine Intention dabei ist die, den Hühnern zwar möglichst viel Auslauffläche zu bieten, aber dennoch genügend Platz für die eigenen Ansprüche im kleinen Stadtgarten beizubehalten. Und wenn Du am Ende alles richtig gemacht hast, hast Du ein kleines Paradies in Deinem Garten erschaffen, in dem Tier und Mensch auch auf engem Raum friedlich miteinander leben können.
Darüber hinaus erfährst Du:
- Wie der ideale Hühnerauslauf aussehen sollte?
- Welche Pflanzen für Deine Hühner geeignet sind und welche eher nicht?
- Welcher Zaun für Dich der richtige ist?
- Wie das Sandbad aussehen kann?
- Ob es Sinn macht, die Futterstelle zu überdachen?
Die Beschaffenheit des optimalen Hühnerauslaufs
Hühner lieben Grünflächen und Scharren. Dabei ist es egal, ob Sie letzteres auf einer Wiese oder in einem Beet tun. Da in einem eher kleinen Stadtgarten nicht allzu viel Grünfläche vorhanden sein dürfte, ist es zwingend nötig, dass Du Dir darüber hinaus weitere Gedanken über geeignete Auslaufflächen machst.
Mein Tipp: Beziehe die Randbepflanzung Deines Gartens in den Auslauf mit ein!
Wie ich an anderer Stelle schon erwähnt hatte, gibt es Richtmaße für die Größe eines optimalen Hühnerauslaufs. Dabei gilt die Faustregel: Mindestens 10 Quadratmeter für ein großes Huhn. Danach richtet sich im Übrigen auch die Anzahl Deiner zukünftigen Hühner. Für einen kleinen Stadtgarten empfehle ich Dir Zwerghühner. Wie der Name schon sagt, sind sie deutlich kleiner als ihre großen Artgenossen und benötigen demnach auch weniger Platz. Dies sei nur am Rande erwähnt.
Zurück zum Thema: Ideal ist es, wenn Dein gesamter Garten über eine stabile Einzäunung verfügt. Den Jackpott haben Deine Hühner, wenn Du darüber hinaus in Deinem Garten bereits eine durchgängige Randbepflanzung mit Büschen, Obstbäumen, kleinen Hecken und immergrünen Pflanzen angelegt hast. Eine grüne Wiese ist auch vorhanden? Perfekt!
Jetzt musst Du Dir nur noch überlegen, ob Deine Hühner fortwährend auf Deinem Rasen laufen dürfen. Hierbei musst Du beachten, dass Hühner ständig scharren und der Rasen darunter sehr leidet. Daher sollte Deine Rasenfläche doppelt so groß sein, wie der eigentliche Platzbedarf Deiner Hühner ist, so dass Du den Rasen in verschiedene Abteile trennen kannst. Anders ausgedrückt: Deine Hühner dürfen nur auf einem Teil des Rasens laufen, während der andere Teil Zeit zum Regenerieren hat (Stichwort: Mobiler Hühnerauslauf). Da das, wie in meinem Fall, in einem kleinen Stadtgarten aber nicht möglich ist, musste ich mir anders behelfen.
Die Alternative: Meine Hühner dürfen die Randbepflanzung meines Gartens mitbenutzen und bekommen hin und wieder für ein bis zwei Stunden, manchmal auch mehr oder weniger, Freigang im gesamten Garten (einschließlich der Wiese).
Ich habe den Hühnerstall in die Randbepflanzung integriert, so dass meine Hühner vom Stall aus durch eine kleine Tür, die ich auch schließen kann, direkt in die Randbepflanzung gelangen können. Die Randbepflanzung habe ich natürlich durch einen mobilen Zaun zum restlichen Garten hin abgetrennt. Darüber hinaus kommen sie vom Stall aus durch eine große Tür in ihren eigenen Vorgarten, der anfänglich tatsächlich mal ein Stück Rasen war.
Dieser Vorgarten wiederum hat zwei Gartenpforten. Eine zu unserer Terrasse und eine direkt auf die Wiese. Auf diese Weise kann ich jederzeit bestimmen, in welche Bereiche meine Hühner wann dürfen.
Hier noch eine kleine Anmerkung am Rande: Jeder, der an freilaufende Hühner im eigenen Garten denkt, dem kommen fast zwingend Bilder von einem vollgekoteten Garten in den Sinn. Auch ich trete ungerne in Hühnerkot. Da wir unsere Hühner im Herbst angeschafft hatten, kamen wir nicht in die Verlegenheit, barfuß in irgendwelchen Hühnerdreck zu treten. Darum bin ich das Thema zunächst entspannt angegangen und habe geschaut, wieviel Dreck tatsächlich anfällt.
Da ich nur über drei Hennen verfüge und diese auch nicht ständig durch den gesamten Garten laufen dürfen, hält sich der Dreck erstaunlicherweise sehr in Grenzen. Ich sammle den Kot auf der Terrasse und auf der Rasenfläche einmal täglich ein und gut ist. In den Beeten lasse ich ihn als Dünger einfach liegen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Vögel viel mehr Dreck auf unserer Terrasse hinterlassen als unsere Hühner. Letztlich bin ich aber zu dem Schluss gekommen, im Frühling und Sommer die Hühner lieber in ihrem abgegrenzten Bereich zu belassen – unserem Rasen und den Beeten zu Liebe. Wer allerdings Babys oder Kleinkinder hat, sollte im Sommer aus hygienischen Gründen darauf verzichten, die Hühner im gesamten Garten laufen zu lassen.
Mein Tipp: Hühner eignen sich unter bestimmten Voraussetzungen prima zur Gartenarbeit! Im Winter scharren sie mir das Moos aus dem Rasen und sorgen ansonsten dafür, dass die Erde unserer Randbepflanzung immer wie frisch gehakt aussieht.
Welche Pflanzen eignen sich für den Hühnerauslauf
Eine abwechslungsreiche Gartenbepflanzung im Hühnerauslauf verschafft Deinen Hühnern ausreichend Schutz vor Raubvögeln und bietet im Sommer angenehme Schattenplätze. Zwar lieben Hühner auch Rasenflächen, doch werden sie sich immer in der Nähe von Büschen aufhalten und weite, schutzlose Flächen meiden, da sie dort beste Angriffsmöglichkeiten für Raubvögel bieten. Dieses Verhalten ist ihnen quasi „in die Wiege gelegt“ worden. Daher sollten sich in Deinem Hühnerauslauf verschiedene Unterschlupfmöglichkeiten befinden.
Sicher hast auch Du Dir bereits die Frage gestellt, welche Pflanzen für Deine Hühner giftig sein könnten. Aus eigener Erfahrung heraus weiß ich, dass Hühner selbst am besten wissen, was für sie giftig ist und was nicht.
Dennoch nenne ich Dir nachstehend einige Pflanzen, die immer wieder im Internet kursieren:
- Efeu
- Fingerhut
- Eibe
- Hortensie
- Rhododendron
- Rittersporn
Ich kann hierzu nur sagen, dass wir in unserem Garten sehr wohl Efeu und Hortensien haben und es unseren Hühnern trotzdem sehr gut geht.
Achtung: Wenn Du nicht bereits über genügend Pflanzenbewuchs verfügst und neue Pflanzen setzen möchtest, schütze deren Wurzeln vor dem Hühnerscharren. Dies geht am besten, indem Du ein kleines Drahtgitter über die Pflanzenwurzel legst.
Der Hühnerzaun
Ein geeigneter Hühnerzaun schützt sowohl Deine Hühner vor ungebetenen Gästen als auch Deinen Garten vor den Hühnern selbst und sorgt darüber hinaus dafür, dass Deine Hühner nicht in der Nachbarschaft spazieren gehen und dabei zu Schaden kommen.
Wie ich bereits erwähnt hatte, sollte Dein Garten darum vollständig umzäunt sein, sofern Du Deine Hühner im gesamten Garten laufen lassen möchtest. Die ideale Höhe dieser Einzäunung ist natürlich abhängig von der Hühnerrasse. Unabhängig von der Rasse empfehle ich eine Zaunhöhe von mindestens 1,10 m. Bei flugfreudigen Hühnerrassen darf der Zaun gerne noch höher sein.
Lesetipp: Die idealen Zwerghuhnrassen für den Garten
Ein Teil des Hühnerstalles sollte eine sowohl oben als auch ringsherum eingezäunte Auslauffläche haben. Ist diese Fläche nicht bereits in dem Stall integriert, so muss eine eingezäunte Auslauffläche außerhalb des Stalles gefunden werden. Praktischerweise sollte sich diese Auslauffläche direkt an den Stall anschließen. Da mein Hühnerstall bereits über eine integrierte kleine Auslauffläche verfügt, brauchte ich mir darüber keine Gedanken zu machen.
Es gibt übrigens schon fertige Außengehege zu kaufen, die auch als mobiler Hühnerauslauf bezeichnet werden. Du kannst sie als Metallauslauf oder in der Holzausführung mit Hühnerdraht bekommen. Alternativ kannst Du Dir auch einen Auslauf mit entsprechenden Holzpfosten und Hühnerdraht selber bauen. Achtung: Vergiss die Tür dabei nicht!
Da ein guter Hühnerauslauf über eine große Fläche verfügt, ist es nicht nötig, den gesamten Bereich komplett (also auch von oben) einzuzäunen. Wenn Du eine Hühnerrasse hast, die nicht so hoch fliegt, oder wie in meinem Fall gar nicht, empfehle ich Dir, Teichzäune zur weiteren Eingrenzung zu verwenden. Von selbst wäre ich wahrscheinlich nicht auf diese geniale Idee gekommen. Ich habe es bei meiner Nachbarin abgeschaut. So lassen sich wunderbar Beete oder Bereiche im Garten abtrennen, ohne dass die Optik des gesamten Gartens zu sehr darunter leidet. Durch die meistens dunkelgrüne Farbe fügen sie sich farblich wunderbar in den Garten ein und sind sehr robust. Teichzäune bekommt man entweder mit einem Unterbogen oder einem Oberbogen, wobei ich unbedingt den Oberbogen empfehle, da der Zaun dadurch an Höhe gewinnt. Insgesamt beträgt die Höhe solch eines Tauchzaunes ca. 80 cm, was für meine Zwergseidis völlig ausreichend ist.
Diese Zäune bekommt man im 5er-Pack inklusive 6 Stäben. Da sie so flexibel einsetzbar sind und ich derart begeistert davon bin, werde ich noch weitere Teichzäune anschaffen.
Das Sandbad
Hühner lieben und brauchen ihr Sandbad, wobei dies entweder im Sand oder in der Erde stattfinden kann. Das Sandbad dient den Hühnern zur Reinigung ihres Federkleides und zur Beseitigung von Milben, die sich gerne zwischen den Federn ansiedeln.
Das Thema Sandbad hat mir anfangs Bauchschmerzen verursacht. Denn ich habe nicht gewusst, wo ich dieses in dem kleinen Hühnerstall unterbringen sollte. Im Internet habe ich von großen Kisten oder ausrangierten Autoreifen gelesen, die mit Sand befüllt wurden. Alles viel zu groß für unseren Stall. Dann habe ich den Tipp bekommen, dass ich gar kein extra Sandbad bauen müsse, weil meine Hühner sich garantiert in den Beeten selber ihr Bad scharren würden. Darüber hinaus besteht der Untergrund im unteren Auslaufbereich meines doppelstöckigen Hühnerstalles aus Sand, worin es sich ebenfalls herrlich baden lässt. Also alles kein Problem. Meine Hühner fühlen sich pudelwohl und können überall wo sie mögen ihr Sand- bzw. Erdbad nehmen. Auch ist ihr Federkleid (außer bei Regen) immer schön sauber.
Wenn Du allerdings über ausreichend Platz verfügst, ist es Dir natürlich freigestellt, Deinen Hühnern ein schönes, großes Sandbad zu bauen. Als ideale Größe wird dabei gerne ein Quadratmeter angegeben und eine Tiefe von etwa 40 cm. Denke jedoch dabei daran, dass dieses Sandbad idealerweise überdacht sein sollte. Denn im nassen Sand badet es sich nicht gut.
Futterplätze im Hühnerauslauf
Deinen Hühnern sollten im besten Fall mehrere Futterplätze zur Verfügung stehen, wobei diese idealerweise allesamt überdacht sind. Die Überdachung bietet folgende Vorteile:
- Schutz vor Regen und Schnee und
- Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung.
Es ist gut, wenn Du eine Futterstelle für Trockenfutter und eine Stelle für Nassfutter hast. Dazu kommt noch die Wassertränke. Dass das Futter nicht unbedingt den direkten Witterungsverhältnissen ausgesetzt werden sollte, versteht sich von selbst. Denn auch ein Huhn möchte kein regendurchweichtes Futter fressen oder während seiner Mahlzeit im strömenden Regen stehen. Auch kann das Nassfutter im Sommer bei direkter Sonneneinstrahlung sehr schnell verderben. Für die Wassertränke ist es im Sommer ebenfalls nicht gut, wenn sie in der prallen Sonne steht, da sich hierdurch das Trinkwasser schnell aufheizen kann. Sowohl für die Futterstelle als auch die Wassertränke gilt, dass eine Überdachung auch zum Schutz vor Verunreinigungen durch andere Vögel, beispielsweise durch Kotabsonderung aus der Luft, dient und somit Infektionen vorbeugen kann.
Wie eine perfekte Überdachung für Dich aussehen kann, entscheidest Du nach den entsprechenden Gegebenheiten. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Idealerweise schließt sich die Überdachung direkt an den Stall an.
Als unsere Hühner bei uns einzogen, regnete es Bindfäden. Leider hatte ich nur eine überdachte Futterstelle für Trockenfutter und Wassertränke eingeplant, die sich im unteren Auslaufbereich unseres Stalles befindet. Wohin sollte ich bloß mit dem Nassfutter? Im Stall war kein Platz mehr und so stellte ich den Teller mit Nassfutter notgedrungen in den strömenden Regen. Den Hühnern verhagelte es bei so viel Ungastlichkeit prompt den Appetit und so war das Futter binnen Minuten weggeschwommen. Glücklicherweise hatten wir noch einen alten Kindertisch meiner Tochter in der Garage stehen. Den stellte ich erstmal in den Hühnerauslauf und siehe da, er hatte die perfekte Größe und unsere Hühner haben sich gefreut.
Passend zum Thema: