Jetzt ist es endlich soweit: Ich berichte Euch an dieser Stelle zum ersten Mal über mein Hühnerleben und darüber, wie alles begann. Ahnung von Hühnern hatte ich zu dem Zeitpunkt zwar noch keine, aber eine Idee, die hatte ich sehr wohl. Drei Zwergseidenhuhn-Hennen sollten einmal unser Gartenidyll bereichern. Auf die Zwergseidenhühner bin ich bei meiner Suche nach den perfekten Anfängerhühnern für kleine Gärten gestoßen und habe mich sofort verliebt.
O.K., so ganz von allein bin ich nicht darauf gekommen. Meine Nachbarin hatte sich diese putzige Hühnerrasse gerade zugelegt, und so konnte ich mich direkt von deren Stadtgarten-Tauglichkeit überzeugen. Nachdem die Frage der Hühnerrasse für mich geklärt war, machte ich mich auf die Suche nach Inspirationen für einen geeigneten Hühnerstall.
Der Hühnerstall
Neben einer artgerechten Haltung legte ich sehr viel Wert auf eine optisch schöne Gestaltung des Hühnerstalls inklusive der Auslauffläche. Da unser Garten nicht besonders groß ist, leben die Hühner direkt neben unserer Terrasse und da wollte ich natürlich nicht auf eine schäbige Hühnerhütte blicken. Und, da waren sie wieder: Mein Perfektionismus gepaart mit meiner unendlichen Liebe zum Detail.
Wochenlang habe ich auf Pinterest nach Inspirationen für eine exklusive Hühnervilla inklusive einer Auslauffläche nach allen Regeln der Gärtnerkunst Ausschau gehalten. Ich kann Euch versichern, es gibt so unfassbar viele Möglichkeiten und schöne Bilder, dass ich mich dabei völlig verzettelt habe. Mal abgesehen davon, dass mir die dazu erforderlichen handwerklichen Fähigkeiten komplett fehlten.
Etwas ernüchtert beschloss ich, einen fertigen kleinen Hühnerstall zu kaufen. Immerhin bestand die Möglichkeit, diesen später passend zu streichen. Ein Vermögen wollte ich für den Stall nicht ausgeben, jedoch sollte er sich passgenau in den dafür vorgesehenen Randbereich unseres Gartens einfügen.
Meine Idee dahinter: Der Stall soll in die Randbepflanzung unseres Gartens, bestehend aus immergrünen Büschen sowie Obstbäumen integriert werden und einen kleinen, seitlichen Ausgang direkt in diesen Bereich haben. Darüber hinaus sollte mein Stall auch noch über eine große Tür nach vorne in den noch anzulegenden Vorplatz verfügen. Somit haben die Hühner Auslauf sowohl zwischen unserer Randbepflanzung als auch auf ihrem eigenen Vorplatz. Ach ja, einen kleinen überdachten Auslauf sowie ein Legenest sollte der Stall auch schon haben.
Das waren ganz schön viele Wünsche auf einmal. Umso erstaunlicher war es, dass ich sehr schnell eine passende Hühnervilla gefunden habe.
Et voilá hier ist er (natürlich passte die ursprüngliche Farbe nicht in mein Farbkonzept und so habe ich ihn kurzerhand umgestrichen).
Für´s Erste ist er nun schön genug. Die Feinheiten kommen später.
Der passende Untergrund für den Hühnerstall
Wesentlich komplizierter war die Frage des passenden Untergrundes. Denn der bestand aus Mutterboden und einer einbetonierten Beetumrandung, die quer durch den Stall verlief. Mit Ausheben war da also nicht viel zu machen. Außerdem beschäftigte mich die Frage, wie der perfekte Untergrund gestaltet sein muss, damit er für die Hühner angenehm und für mich pflegeleicht ist. Denn wie Ihr auf dem Foto sehen könnt, ist der Stall gerade im unteren Bereich sehr eng.
Da kam ich auf die wunderbare Idee, den Stall mit Pflastersteinen und Gehwegplatten auszulegen. Bei unseren Kaninchen hat sich das hervorragend bewährt. Also schütteten wir zunächst Sand auf, um den Boden eben zu machen und die Männer in der Familie mühten sich mit der Verlegung der Platten ab.
Der Plan dabei war, dass der Stall nicht auf die Platten, sondern über dieselben gestellt wird, die Platten sich also innerhalb des Stalls befinden. Nachdem alles verlegt war, stellten wir den Stall auf und siehe da, ich hatte mich vermessen! Es passte um wenige Millimeter nicht, da ich vergessen hatte, die Fugen mit zu berechnen. Shit happens… Also mussten neue Steine gekauft und neu verlegt werden.
Ich brauche an dieser Stelle wahrscheinlich nicht zu erwähnen, wie die Laune meines Mannes nach dieser Aktion war.
Schlussendlich hatten wir es geschafft und ich erzählte stolz meiner Hühner-Nachbarin davon, dass wir den Stalluntergrund genau wie bei unserem Hasenstall mit Platten ausgelegt hatten. Ihren Blick werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Zunächst huschte ein Grinsen über ihr Gesicht, so dass ihre Ohren Besuch bekamen. Dann fing sie herzlich an zu lachen und meinte:
„Hast du dir schon mal den Hühnerkot genau angeschaut? Der ist nicht so wie bei Deinen Hasen. Hasen machen Köttel, die sich leicht einsammeln lassen und Hühner kleine Haufen, die manchmal etwas flüssig sein können. Wie willst du die in dem engen Stall von den Platten kratzen?“
Darüber hatte ich mir natürlich keine Gedanken gemacht. Vielleicht hätte ich sie besser vorher mal gefragt.
Die Lösung war jetzt ganz einfach: Den Göttergatten umgarnen, damit er die Platten wieder herausholt und nur noch den Sand als Untergrund belassen. Da kommt doch Freude auf…
Der Hühnerauslauf
Die Frage des Hühnerauslaufs war schnell geklärt. Wie schon erwähnt, wollte ich die Randbepflanzung unseres (fast) gesamten Gartens als Auslauf nutzen. Jetzt musste dieser Bereich nur noch vom übrigen Garten abgegrenzt werden.
Dank des wertvollen Tipps meiner Hühner-Nachbarin bestellte ich hierfür im Internet Teichzäune. Ich bin immer noch so begeistert von diesen Teichzäunen, weil sie sich dank ihrer dunkelgrünen Farbe so gut in die Bepflanzung einfügen, dass sie die Optik des Gartens nicht stören. Und stabil sind sie darüber hinaus auch.
Jetzt können die Hühner kommen!
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